Die Idee, die diesem Film zu Grunde liegt, ist auf den ersten Blick sehr gelungen. Leider ist sie zugleich sein größter Schwachpunkt. Ryan Goslings Darstellung des schüchternen und menschenscheuen Lars ist ohne Zweifel über jeden Zweifel erhaben. Einfach (viel zu) großartig gespielt, verkommt der Rest des Casts zu Statisten. Denn leider agiert er allein auf weiter Flur. Und das liegt eben auch an eben jener Bianca, die aus bekannten Gründen nicht reagieren kann. Dabei hat 'Lars und die Frauen' mehr als genug gute Ansätze: Lars und die Beziehung zu seinem Bruder. Lars und die Dorfgemeinschaft, die ihn so sehr unterstützt. Lars und die Vergangenheit seiner Eltern, Lars und seine Unfähigkeit sich selbst zu mögen. Und am wichtigsten: Lars und die Art und Weise wie er
zarte Bande mit seiner Arbeitskollegin knüpft. Diese Geschichte hätte ich wirklich gern gesehen. Denn hier zeigt der Film seine wahre Stärke, die er leider viel zu spät und viel zu selten ausspielt. Man hätte sich auf einen Aspekt der Geschichte konzentrieren sollen. Denn so schafft der Film es einfach nicht den Zuschauer mitzureißen. Viel zu distanziert muss der Zuschauer miterleben wie Lars seine Hemmungen, Menschen gegenüber ablegt. Weder Fisch noch Fleisch. Doch Aufgrund der genialen Idee und eines noch genialeren Ryan Gosling immerhin: 7/10