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Ein Loser läuft Marathon…23.08.2009

Danny Boyle ist in seinem Leben einmal weggelaufen. Das ist ja an sich nicht so schlimm, wenn man in eine Auseinandersetzung mit einem übermächtigen Gegner verwickelt ist – hier aber war es seine Liebste samt ungeborenem Kind, die der gute Danny hat direkt kurz vor der Trauung sitzenlassen. Fünf Jahre später nun ist die Reue groß, und angesichts der Vaterschaft möchte der gute Danny nun auch die Liebste wieder für sich gewinnen. Die aber ist mit einem Amerikaner liiert, welcher das absolute Gegenteil von Danny darstellt: reich, erfolgreich, nett, sportlich, großes Durchhaltevermögen. Sogar Marathon läuft der Knilch, da wird es einem als Zuseher schon anders. Aber Danny gibt nicht auf und will unbedingt einmal im Leben etwas zu Ende bringen – und so trainiert er unter der kundigen Anleitung seines Nachbarn und des Cousins der Liebsten.

Es ist im Endeffekt auch völlig egal , ob Danny beim Marathon siegen wird – es geht darum, die liebenswerte Geschichte eines Verlierers zu zeigen, der sich nach dem einzigen kapitalen Fehler im leben einfach im Abseits befindet. Danny ist Wachmann in einem Damenunterwäsche laden, immer pleite, hat im Leben keine Freude außer seinem Sohn – so ein Mensch wäre in Deutschland Empfänger von Hartz IV und würde sich mehr recht als schlecht durchschlagen. Anders aber in England, denn dort spielt der Film, zeigt uns Danny beim Training, zeigt uns die anderen Parteien, die für oder gegen ihn wetten und zeigt uns aber auch, daß ein Mann, wenn er nur zum Äußersten gezwungen wird, alles erreichen kann – auch als letzter.

Schön, daß man dabei ein allzu kitschiges Happy-End ausspart, das hätte dem grundreellen Tonfall des Films, der von David „Ross“ Schwimmer mit sicherer Hand inszeniert wurde, auch gar nicht gutgetan. Statt dessen sehen wir den einen oder anderen echten Schenkelklatscher, aber niemals auf so niederem Niveau wie beispielsweise in „Scary Movie 2“, aber auch nie so kitschig-romantisch wie in einer typisch amerikanischen Produktion. Zum Glück spielt auch Simon Pegg die Hauptrolle, der mit seinem Dutzendgesicht genau die richtige Wahl für die Hauptrolle ist. Nette Musik als Hintergrunduntermalung, der eine oder andere recht nette Einfall – und schon ist eine gute Komödie fertig, die natürlich das Rad nicht neu erfindet, aber einfach gut unterhält - 7/10.

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