Review

Die Vollendung eines Actionhelden, der gar keiner sein wollte

Es wäre so schön & der ideale Abschluss der Bourne-Geschichte gewesen - in "Das Bourne Ultimatum" deckt unsere Normalo-Killermaschine Jason Bourne die letzten Geheimnisse aus seiner Vergangenheit bzw. aus dem Treadstone-Programm auf, lässt die radikalen Hintermänner in den US-Geheimdiensten auffliegen & könnte nun zufrieden & durch seine Camouflage-Künste gesichert, irgendwo auf dem Planeten ein ruhiges neues Leben beginnen. Aber wie das nunmal so ist mit Agentenfilmen & Gelddruckmaschinen für Hollywood, war dies weder dem Franchise noch der Figur Bourne gegönnt, wie wir mittlerweile wissen... Den brandneuen, vierten offiziellen Bourne, sehe ich jedoch erst kommende Woche & ich bin extrem gespannt, voller Vorfreude & auch etwas Skepsis.

Aufregen über den Franchise- & Sequelwahn will ich mich hier jedoch nicht, sondern einfach diesen dritten Teil der Bourne-Reihe loben, ist er doch ein klasse Actionfilm, der mir besser als sein Vorgänger gefällt & der mir sogar immer etwas unterschätzt vorkommt, wenn über die besten Actionfilme geredet wird. Paul Greengrass macht in jeder Beziehung einen Sprung nach vorne & trotz seiner wackeligen, schnellen Kamera, verliert man weit weniger die Übersicht. Vielleicht ist das sein bester Film überhaupt. Die Locations sind exotischer, das Finale rundet die Story Bournes perfekt ab (er "endet" dort, wo er in Teil 1 gefunden wird) & die Verfolgungsjagd in Tangier ist das Highlight des gesamten Reihe, absolut atemberaubend. Das die Darsteller wieder hervorragend sind & wundervoll alltäglich wirken, sogar/vor allem die gegnerischen Killer (Ramirez), ist keine Neuerung im Bourne-Universum, jedoch immer wieder erfrischend im Gegensatz zu hochgesteckten, überzeichneten Bond-Bösewichten beispielsweise (Hust *Spectre*).

In diesem (lange Zeit) Abschluss der Reihe, wird durch Julia Stiles Figur auch wieder ein willkommener, minimal romantischer & persönlicher Touch eingeführt & der Stil der drei Filme, wird vollendet & veredelt. Einfach eine sehr angenehme Mischung & alles scheint im Gleichgewicht. "Das Bourne Ultimatum" ist der schickste, schnellste & viralste Film der Trilogie & seine kaum auffällige Verwebung mit den Vorgängern ist mehr als nur ein Gimmick für Hardcore-Fans. Alle drei Teile ähneln sich sehr, was sie auszeichnet & einzigartig macht. Wer jedoch Abwechslung sucht oder großen Bombast, könnte hier kaum falscher sein. Vielleicht überträgt kein Film des letzten Jahrzehnts die Kinetik & Schnelligkeit unserer digitalen Welt so destilliert & unmittelbar auf den Zuschauer, wie dieser hier. Kleine Mankos sind vielleicht ein paar dumme Handlungen der US-Geheimdienste (in allen drei Teilen) & die sich öfters mal wiederholende Art/Sequenzen. Außerdem könnte ein richtig guter Geschichtenerzähler wohl die Trilogie in einen einzigen Film packen, wodurch jedoch exzellente Details & die Verbindung zu Bourne leiden würde, und gerade davon lebt diese super moderne Agentenstory.

Fazit: der Superlativ der Bourne-Reihe - wär ein guter Abschluss gewesen! In Belangen in der obersten Liga der Spyfilme angekommen.

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