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Das die Bourne Geschichte zu einer der sicherlich spannendsten Trilogien gehört, die auf dem Markt zu finden sind, war schon nach den ersten zwei Teilen mehr als klar. Eine sehr interessante Story, gepaart mit harten Kampfszenen und einer Kameraführung, welche die Zuschauer spaltet, sind eigentlich ein Garant für einen Hit, wenn man denn auf die Kameraführung steht. In Bourne Ultimatum sind diese drei angesprochenen Features wieder mit von der Partie und sie haben im dritten Teil sicherlich die extremsten Ausmaße.

Das Bourne Ultimatum beginnt da, wo Die Bourne Verschwörung endete: Während der Flucht Bournes in Moskau. Dort kann er sich aus der Sichtlinie der Behörden bringen und taucht für eine Weile unter. Während Bourne eine lange Reise antritt, ist im CIA die Hölle los. Man weiß, dass Bourne fast alles weiß. Und sie haben es immer noch nicht geschafft, Bourne zu liquidieren. Die Mittel zu denen man greift um Bourne auszuschalten werden immer drastischer und endgültiger. Jedoch wollen nicht alle Bourne tot sehen und so kommt es zu einem Machtkampf an der Spitze des Geheimdienstes. Zwischen diesem Interessenskonflikt kommt Bourne seinem Ziel, seine Lebensgeschichte zu erfahren immer näher.

Wie auch schon in den ersten beiden Teilen legt Matt Damon wieder einmal eine wunderbare Performance als Jason Bourne hin. Man kauft Damon diesen fast skrupellosen Killer wirklich ab und sympatisiert jede einzelne Minute mit ihm, auch wenn seine Reaktionen häufig sehr aggressiv sind. Schon wegen Damon ist der Film seinen Eintritt sicherlich wert, denn man erkennt bei ihm die Qualität, welche bei manchen Schauspielern in Hollywood steckt, was ja nicht immer der Fall ist. Nach dem Tod seiner Freundin Marie ist Franka Potente leider kaum im 3. Teil zu sehen, wenn dann nur über Rückblenden. Das macht sich sofort bemerkbar, denn sie war der ruhige Pol für Bourne und auch der Zuschauer braucht hier und da eine kleine Auszeit, und diese wurde durch Franka Potente gestellt. Daher gibt es aufgrund dieser fehlenden Person leichte Abzüge im Vergleich zu den ersten Teilen. Für Franka Potente springt zwar Julia Stiles als Nicky Parsons ein, aber sie versprüht einfach nicht den gleichen Charme wie der deutsche Star und vorallem wirkt der Charakter nicht so auf den Zuschauer wie Marie. Neben den beiden steht ein sehr guter Cast an CIA - Mitarbeitern und die charmante Pamela Landy, gespielt von Joan Allen. Zusammenfassend kann man sagen, dass bis auf die fehlende Franka der Cast sehr gut zusammengestellt ist.

Neben ausgezeichneten Charakteren und Schauspielern hatte die Bourne Geschichte bis dato immer eine ausgezeichnete Geschichte zu erzählen. Das ändert sich in Das Bourne Ultimatum ein wenig. Der Plot schwankt qualitativ von perfekt bis hin zu gänzlich überflüssig. Vorallem zu beginn schwächelt der Film doch stark und viele Szenen fallen meines Erachtens nach als komplett überflüssig auf. Vorallem die einführung des Bruders von Marie ist eine der sinnlosesten Szenen, die ich seit langem gesehen habe. Aber zum Glück sind das nur einzelne Stellen im Film, und diese sind nach einer geschätzten halben Stunde komplett verschwunden. Nach diesen besagten einzelnen Schwächen wird der Film storytechnisch wieder aller erste Sahne. Vorallem Bournes viele Flashbacks sind sehr gelungen. Und die Storyline gegen Ende lässt den Zuschauer gar nicht mehr locker. Hier geht Das Bourne Ultimatum in die Vollen und kann die Qualität der Vorgänger sogar noch überbieten. Vorallem das grandiose Finale ist ein Knüller.

Aus technischer Sicht ist Das Bourne Ultimatum sicherlich einer der stärksten Filme des Jahres. Verfolgungsjagden mit anschließenden Massenkarambolagen, perfekt choreografierte Kampfszenen, Explosionen, alles was das Actionherz höher schlagen lässt. Dazu noch die (okay hier geht der Geschmack des Publikums sicherlich ganz weit auseinander) genialen Kameraspielchen mit der Handkamera, verwackeltes Bild, Reizüberflutun, das sind cineastische Mittel die sicherlich nicht jedem gefallen, aber wenn man diese Szenen mag, dann wird man bei Bourne eine art Paradies finden. Lange nicht mehr so "shakige" Minuten gesehen wie in Bourne.

Alles in allem ist Das Bourne Ultimatum ein sehr würdiger Abschluss für die Bourne Trilogie. Zwar sind hier und da nicht alle Szenen makellos, aber der Großteil der Einstellungen sind wirklich sehr gelungen. Aufgrund des Fehlens von Franka Potente und der miserablen ersten Minuten des Filmes bleibt dem Film allerdings eine sehr gute Wertung vorenthalten. Trotzdem einer der sehr guten Filme im meiner Meinung nach sehr starken Kinojahr 2007.

FAZIT: 8/10

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