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Mit dem Remake "Haunted Hill" legte die Horrorschmiede Dark Castle Entertainment einen furiosen Start hin. Benannt nach dem 1977 verstorbenen Regisseur und Produzent William Castle. Der lieferte mit "Das Unheimliche Erbe" auch die Vorlage für "13 Geister", welcher neben "Gothika" zu den erfolgreichsten Filmen der Schmiede von Joel Silver, Robert Zemeckis und Gilbert Adler zählt. Der völlig unerfahrene Steve Beck (Ghost Ship) übernahm die Regie, hinzu kommt ein derart krudes Drehbuch von Benjamin Carr (Hellraiser: Deader, Retro Puppet Master) und Richard D´Ovidio (Exit Wounds). Herausgekommen ist ein absolut mieses Stück Geisterfilm, welches auch dank der dilettanten Regie in keiner Szene gruselt.

Seit dem Unfalltod seiner Frau lebt der Mathematiklehrer Arthur Kriticos (Tony Shalhoub) mit Tochter Kathy (Shannon Elizabeth) und Sohn Bobby (Alec Roberts) in einer schäbigen Wohnung. Da kommt ihm der plötzliche Tod seines Onkel Cyrus (F. Murray Abraham) gerade recht. Denn der hat seinen Hinterbliebenen ein riesiges Haus hinterlassen, zusammen mit Anwalt Benjamin Moss (JR Bourne) und Kindermädchen Maggie (Rah Digga) macht man sich sofort auf zur Besichtigung. Alle Warnungen des dubiosen Dennis Rafkin (Matthew Lillard) in den Wind schlagend ist man plötzlich in dem seltsamen Kunstwerk eingeschlossen. Im Keller lauern zwölf blutrünstige Geister, die den Eingesperrten ans Leder wollen.

Die Geisterjagd zu Beginn auf dem Schrottplatz ist da noch die beste Szene des Films, als man mit Hilfe jeder Menge Menschenopfer den sogenannten "Moloch" einfängt. Spannend in keinster Weise, aber immerhin temporeich inszeniert, geht es von nun an nur noch bergab. Das beginnt schon bei den klischeeträchtigen Charakteren und dem nervigen Kindermädchen Maggie. Auch stellt man sich als Zuschauer ein Geisterhaus ganz anders vor. Hier findet man ein hypermodernes Gebäude vor, größtenteils bestehend aus Panzerglas, in welches lateinische Sprüche eingraviert sind. Optisch zwar beeindruckend, jedoch kaum dazu geeignet, um die nötige Atmosphäre aufzubauen. Dass an dem Braten etwas faul ist, riecht der Zuschauer sofort, auch Hampelmann Rafkin ist schon warnend vor Ort. Schließlich kommt alles wie es kommen muss, plötzlich ist die Kleinfamilie samt Moss und Rafkin im Gebäude eingeschlossen. Dieses ist in Wahrheit eine raffinierte Maschine, vom Teufel erbaut und von den lebenden Toten gesteuert, so die Erklärung des Films. Jedoch dürfte auch Jedem klar sein, dass hier ein perfider Plan verfolgt wird, welcher abwegiger nicht sein könnte. Die ganze Story ist Quatsch mit Soße und trotz temporeicher Inszenierung völlig langweilig.

Denn den restlichen Film schleicht man durch das labyrinthartige Haus, nur durch durch eine spezielle Brille kann man die Geister erkennen, welche nach und nach freigelassen werden. Natürlich trennt man sich, damit die Attacken der Geister wirkungsvoller ausfallen. Dennoch bleibt es bei einer blutigen Körperteilung und ein paar gelungenen Make up-Effekten. Die Geister sehen teilweise schon gruselig aus, unter denen sich sich auch Arthurs tote Frau befindet. Aber das Ganze kommt völlig ohne Schockeffekte aus und wird immer absurder, spätestens wenn man eine Panzerglasplatte durch den Gang trägt, wie man die auch immer abmontieren konnte. Besonders die Soundkulisse beginnt nach geraumer Zeit tierisch zu nerven, ein brauchbarer Score fehlt "13 Geister" sowieso. Ebenso enttäuschend fallen die Leistungen der Darsteller aus. Höchstens F. Murray Abraham (Surviving the Game, Mimic) kann als Fiesling ein paar Akzente setzen, aber Tony Shalhoub (Monk, Zimmer 1408) ist eine derartige Fehlbesetzung und Shannon Elizabeth (Verflucht, Tomcats) liefert eine dermaßen schwache Leistung ab. Matthew Lillard (Scream, Wing Commander) hampelt und zappelt sich bis zu seinem Filmtod durch, der für den Zuschauer eine wahre Erlösung darstellt.

Völlig belangloser und unspannender Geisterhorror mit doofer Story. Die Darsteller allesamt blass und trotz einer zügigen Inszenierung ist das Geschehen langatmig. Ein paar passable Make up-Effekte machen eben noch keinen guten Film, denn Grusel will hier in keiner Szene aufkommen, die gesamte Soundkulisse inklusive Score ist grauenvoll. Desweiteren ist "13 Geister" dermaßen CGI verseucht. Kurzum, ein grottenschlechter Beitrag, die 42 Millionen Dollar hätte man lohnenswerter investieren können.

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