Langweiliges Spukspektakel mit F. Murray Abraham und einem Haufen müder Darsteller......
Der exzentrische Onkel Cyrus (F. Murray Abraham) vermacht seinen einzigen Verwandten ein riesiges Haus. Es ist mit reichlich viel Glas und Reichtum ausgestattet. Als sie das Erbe antreten wollen besuchen Vater Arthur Kriticos (Tony Shalhoub), seine beiden Kinder Kathy, (Shannon Elizabeth) und Bobby (Alec Roberts) mit ihrer Hausfrau und dem Anwalt das Anwesen. Doch kaum drin, sperrt das Haus sie ein. Ein Entkommen ist unmöglich. Vom ebenfalls mit eingeschlossenen Hellseher (Matthew Lillard) erfahren sie, dass ihr Onkel Geister fing, um eine Höllenmaschine in Gang zu setzen. Mit ihr wäre er der mächtigste Mann auf Erden geworden. Mit Hilfe seiner letzten Verwandten will er nun die Maschine in Gang setzen. Doch die sind nicht so sehr begeistert und versuchen einen Ausweg zu finden......
Der Anfang beginnt wie man ihn von guten Spukfilmen wie „Das Geisterschloss“ oder „House on Haunted Hill“ gewohnt ist. Die Einführung mit dem Fang des ersten Geistes macht Hunger auf mehr. Doch die Einführung der Auserwählten und das Betreten des Hauses bis zur Inbetriebnahme ist viel zu langatmig geraten und erinnert frappierend an „House on haunted Hill“. Nur das es da wenigstens Atmosphäre gab. Sobald die Geister frei gelassen wurden, beschränkt sich der Film auf müde Jagden der Geister auf die Menschen, die durch irgendwelche Glaskorridore rennen. Dazu kommt ein Haufen Ungereimtheiten:
!Spoiler!
Warum lebt Onkel Cyrus wieder, obwohl er am Anfang deutlich sichtbar stirbt und auch im weiteren Verlauf die dicke Halswunde hat? Ein Geist ist er ja nicht.....
Was führt der Anwalt im Schilde? Er muss ja blind gewesen sein, wenn er die Schalter unter dem Geldkoffer nicht gesehen hat?
Wieso macht Cyrus ärgste Feindin nun auf einmal gemeinsame Sache mit ihm?
Wie können 2 Männer eine Panzerglasscheibe hochkant durch enge Gänge schleppen?
!Spoiler Ende!
Alle diese Tatsachen sind deutlich im Film verankert, aber auf eine Lösung wird verzichtet.
Ein vollständiger Verzicht auf spannungsfördernde Musik tötet die Atmosphäre des Films weiter. Ein wenig Grummeln, ein wenig Zischen, ein wenig Flüstern...... Das alles reicht bei dem Film nicht. Sehr lahm und alles andere als furchteinflößend.
Die Introszene mit dem Fang des Molochs war spannend und überzeugend, leider aber auch das Glanzstück des Films. Das Glashaus hat auf jeden Fall eine nette Ausstattung und die Technik macht auch einiges her. Aber stellt man sich so ein Geisterhaus vor? Nein! Ich will eine düstere dunkle Umgebung, die altmodisch wirken soll und nicht so einen Glasfirlefanz mit Bannsprüchen. Übrigens hätte ich mir eine genauere Erklärung der Tonbänder erwünscht. Wie funktionieren sie und wo sind sie her? Zumindest hat der Film ein paar nette Effekte zu bieten. Da hätten wir zum Beispiel eine Körperteilung per Glasscheibe oder den Wirbelsäulenbruch eines Eingesperrten. Auf die Nerven ging mir aber vor allem die Darstellung der Geister durch die Brillen. Diese ewige Hin- und Hergeblitze zwischen Astrabrille und Realität, sowie die Blitzgeschosse durch Angriffe der Geister auf Glas nervt doch ziemlich und wird zu ausgiebig ausgenutzt. Was darf einem hippen Horrorfilm nicht fehlen? Genau, der Standartneger! Diesmal ist er weiblich und in Form des Hausmädchens vorhalten. Zusammen mit dem Hellseher versucht sie brachial Humor in den Film zu bringen. Das geht aber böse daneben. Die übertrieben witzigen Sprüche gehen einem schnell auf die Nerven, so dass man sich wünscht der Moloch würde sich um sie kümmern. Übrigens war er auch der einzige Geist der wenigstens ein wenig Atmosphäre in den Film bringen kann. Denn ein Haufen Geister war auch nur Mittel zum Zweck und wurde nur ein paar mal gezeigt. An der Jagd haben sich meist immer nur die 2 bis 3 gleichen beteiligt. Ich war mit 6 Leuten in dem Film und hinterher waren sich alle einig: Gegruselt hat sich hier keiner....
Schade, dass F. Murray Abraham für den Film hergegeben hat. Er macht als Onkel Cyrus noch die beste Figur. Wie schon in Star Trek beherrscht er die Rolle des bösartigen, skrupellosen Menschen gut. Dank Auftreten und Bösartigkeit setzt er noch den schauspielerischen Glanzpunkt, obwohl er eigentlich eher eine Nebenrolle besitzt.
Der Rest ist wie Moonshade schreiben würde talentfreie Zone. Matthew Lillard mag ja ein angenehmer Screamkiller sein und Weltraumschiffe kann er auch fliegen, aber als Hellseher ist er ganz und gar fehlbesetzt und nervt immens.
Das Shannon Elizabeth schicke Titten hat, weiß man seit American Pie. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie schauspielerisches Talent besitzt. Das sie solches nicht besitzt, beweißt sie hier eindrucksvoll. S richtig zur Geltung kommt sie nur anfangs im Bad. Danach geht sie wie der Rest auf Tauchstation.
Fazit:
Schlechter Einstieg ins Kinojahr 2002. Guckt lieber „Das Geisterschloss“ und „House on haunted Hill“. Gibt es beide in jeder Videothek und sind billiger als Kino. Atmosphärisch haben beide Filme mehr zu bieten als dieser Murks hier. Eine zähe Inszenierung, eine gar nicht unheimliche Location, viele Ungereimtheiten, gezwungener Humor und ein Haufen schlechter Darsteller sind die Glanzpunkte des Films. Einzig 2 bis 3 Goreffekte können sich sehen lassen.