Review

"Is it my scar?" "It's your car." "Yeah, I know. Sorry, it's my mom's car."


Als ich "Death Proof" zum ersten Mal sah, relativ spät - erst drei Jahre nach Release, war ich hin und weg: der vermeintliche Minor Tarantino entpuppte sich für mich als ein wahres Fest: die Dialoge und Figurenkonstellationen sind so tight wie nie zuvor. Die Fahrsequenzen absolut top notch und die Besetzung bis hin zu jedem Statisten, jeder Statistin an den Bildrändern unglaublich gut. Ja geradezu verblüffend. Tarantino mischt auch mal wieder selber mit, als Barkeeper Warren. 
Wer Tarantino's Frauenfiguren schon immer am liebsten mochte wird wahrscheinlich seine helle Freude haben an dem Film. Er feiert nämlich vor allem diese: Kurt Russel wirkt als Mörder mit seiner Narbe nämlich eher verkrustet. Alles an Frische, Bewegung und Verformung kommt von den Mädels her und so ist "Death Proof" auch kaum etwas für AutoliebhaberInnen - diese Untersätze sind eher nur Transportvehikel oder eben bloße Waffen. 
Bis zum unglaublich physikalischen Finale sehe ich in dem Film so auch nur eher ein Problem: seine Relevanz steht eher für sich. Im Gegensatz zu meinem bisherigen persönlichen Lieblingstarantino "Jackie Brown". Soll heißen: es mangelt an Referenzen. Er hat als Exploitation-Kracher kaum etwas zu vermitteln wie andere Tarantino-Filme Unterschlagenes an die Oberfläche eines Mainstream-Bewusstseins bringen: diesbezüglich ist "Death Proof" vielleicht auch ähnlich gelagert wie Tony Scott's "True Romance", noch so ein Favorit von mir, und spiegelt eher ein gewisses Lebensgefühl wieder, oder halt einen gewissen Zugang zu künstlerischem Ausdruck jenseits einer solchen Realitätsbezogenheit. Unbedingt anschauen!

Rating 9.5

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