„Death Proof – Todsicher“ ist Quentin Tarantinos Beitrag zum Grindhouse Feature, welches er zusammen mit Kumpel Robert Rodriguez auf die Beine gestellt hatte. Nachdem „Grindhouse“ in den USA nicht so wirklich erfolgreich war, beschloss man, die Filme „Death Proof“ und „Planet Terror“ jeweils in verlängerter Form einzeln in die Kinos zu bringen. Wirklich genützt hat dieses Vorhaben aber meiner Meinung nach nicht.
Stuntman Mike ist eine Art Serienkiller, der immer auf der Suche nach neuen Opfern in Form von hübschen, jungen Frauen ist. Diesen geht es dann mittels seines Muscle-Cars an Kopf und Kragen, bis er eines Tages auf ebenbürtige Gegner trifft.
Klingt ja gar nicht mal so doof. Im Gegenteil, die Story verspricht viel Trash Flair. Genau das, was man von einem Grindhouse Film auch erwartet. Und das Flair kommt recht gut. Absichtlich eingestreute Rollenrisse, körniges Bild, Verschmutzungen und Tonaussetzer machen schöne Retrostimmung. Schade nur, dass in der Einzelversion von „Death Proof“ der Film viel zu lang ist und dadurch der Untertitel „Todlangweilig“ wohl passender wäre. Was Quentin hier nämlich an saulangweiligem Schwachsinn verzapft ist schon fast kriminell. Über 40 Minuten muss der Zuschauer ausharren, bis endlich mal etwas passiert. Danach wird uns die nächste potentielle Opfergruppe vorgestellt und fast die gleiche Nummer wird wieder von vorne durchgekaut.
Dabei verliert sich Quentin in seinen üblichen langen Dialogen, nur dass sie dieses Mal alles andere als cool sind. Alles wirkt irgendwie erzwungen und dadurch wird der Sprachrausch für den Zuschauer zum Großteil zur Durchhalteprobe. Auch schauspielertechnisch konnte er schon mir Besserem aufwarten. Zwar passt Kurt Russel als Stuntman Mike hervorragend in die Rolle, aber die Tussis nerven doch zum Großteil recht schnell. Da hilft es auch nix, dass mit Zöe auch eine echte Stuntfrau mit an Bord ist. Das gestellte Overacting geht mir ziemlich fix auf den Zeiger. Zwar war dies schon immer Teil der Grindhouse Filme, aber früher geschah dies eher ungezwungen. Hier wird alles auf cool getrimmt und versagt schon deshalb.
Dennoch ist nicht alles für die Tonne. Wenn irgendwann mal der Motor aufheult, dann geht es auch mal los. Die Stunts und Autojagden sind nämlich lecker anzusehen. Vor allem die Finaljagd hat es in sich und vereint so ziemlich jeden Autojagdmoment der Filmgeschichte. Leider machen diese Autoszenen nur einen geringen Teil des Films aus und auf die Spieldauer verteilt können sie den Film alleine nicht tragen.
Da hilft auch die an sich wieder passend zum Geschehen ausgesuchte Musik nicht sehr weiter. Zwar versüßt sie den ein oder anderen langweiligen Moment, doch der Film bleibt einfach zu träge.
Fazit: Recht fehlgeschlagener Versuch einen Grindhouse Film abzuliefern. Zwar kein Totalausfall aber alles andere als ein guter Film. Fans können sich immerhin noch an diversen Anspielungen auf das Tarantino Universum erfreuen oder Rollenparallelen zu „Planet Terror“ ausfindig machen. Allen anderen sei ein Kopfkissen empfohlen.