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Endlich ist er da, der neue Film Quentin Tarantinos. Über die Vorgeschichte muss eigentlich nicht allzu viel erzählt werden, da diese bekannt sein sollte. Robert Rodriguez und Quentin Tarantino nehmen sich gemeinsam das Projekt "Grindhouse" vor, für das jeder einen eigenen Film dreht, die in den USA nacheinander gezeigt werden - eine Hommage an die B-Movies aus den 70ern. Rodriguez' Werk hat den Namen „Planet Terror", bei Tarantino ist es „Death Proof". Da die Einspielergebnisse in den USA eher bescheiden waren, werden die Filme in Europa einzeln gezeigt - „Death Proof" kam zuerst, kurz darauf folgte „Planet Terror".

Schon im Intro bekommt man einen Frauenfuß zu sehen, sodass man gleich weiß, dass man nicht im falschen Film gelandet sein kann. Zu Beginn gibt es einige Zeit Frauengeschichte, die wenig überraschend sehr dialogreich ist. Leider erreichen diese nicht einmal ansatzweise den Kultstatus der Dialoge, die in Tarantinos Meisterwerk „Pulp Fiction" vorkamen, sondern langweilen mich persönlich eher. Nach einiger Zeit wird dann endlich Kurt Russells Charakter „Stuntman Mike" eingeführt, der ganz klar die stärkste Leistung aller Beteiligten abliefert. Meiner Meinung nach ist er auch der einzig wirklich coole Charakter des Films, der immer mal ein paar recht coole Sprüche ablässt. Leider sticht keine der drei Frauen mit ihrer schauspielerischen Leistung hervor, jedoch sind sie - allen voran Vanessa Ferlito - immerhin sehr nett anzusehen. Auch Quentin Tarantino lässt es sich nehmen, eine Rolle in seinem neuesten Film einzunehmen, aber wirklich unterhaltsam sind auch seine Auftritte nicht.

Mit dem Abschluss der ersten Hälfte des Films bekommt man aber immerhin ein Highlight geboten, das vor allem den Action-Fans gefallen dürfte. Stuntman Mike lockt eine Dame namens Pam in sein "todsicheres" Auto hinein und bringt sie durch seine gefährlichen Fahrmanöver um. Gleich darauf muss sich auch noch die 3er-Frauengruppe verabschieden, was durch einen cool aussehenden Crash mit Stuntman Mikes todsicherem Auto geschieht, der aus mehreren Perspektiven gezeigt wird. Nur der Stuntman überlebt...

14 Monate später spielt dann der zweite Teil des Films, zu dessen Beginn gleich neue Frauen eingeführt werden. Diese sehen auch ziemlich tough aus, was allerdings auch notwendig ist, um ihre späteren Handlungen realistisch erscheinen zu lassen. Ein Eyecandy ist diesmal nicht dabei, leider aber auch wieder keine Frau, die mir groß in Erinnerung geblieben ist. Die zweite Hälfte beginnt genauso wie die erste auch, und zwar mit Dialogen der Frauen. Jedenfalls langweilt mich diese Dialogphase leider schrecklich, was mich doch ziemlich verwundert, da ich in früheren Filmen Tarantinos eigentlich großer Fan seiner Dialoge war.

Jetzt beginnt schon so langsam die Schlussphase des Films, die diesen glücklicherweise noch einmal aufwerten kann, da nun endlich wieder Kurt Russell mitmischt, der bei seinen Auftritten entweder für gute Action oder coole Sprüche sorgt. Leider erfährt man nie die Motive seiner Taten und auch das „Rätsel" um die Narbe in seinem Gesicht wird nicht aufgelöst. Das Finish ist dann zwar abrupt, allerdings trotzdem gut gemacht, weshalb ich auch damit leben kann.
Einige Worte gibt es sicherlich auch noch über die Musik zu verlieren. Die ist zwar nicht gerade genial, aber dennoch ganz gut gewählt. Auffällig sind während des Films ebenso ein paar störende Dinger wie Bild- und Tonfehler, die natürlich eine Hommage darstellen sollen.

Fazit: Das ist also der neue Tarantino. Meine Erwartungen waren sehr hoch und konnten leider nur geringfügig erfüllt werden. Hatte ich mir eigentlich in Form der Dialoge Highlights erwartet, wurde ich ausgerechnet durch diese enttäuscht. Kurt Russell hatte ein paar coole Sprüche drauf, aber das Frauengelaber war eher langweilig. Dafür konnten die Actionszenen vollkommen überzeugen, wodurch ein ordentlicher Gesamteindruck steht.
Wertung: 6,5/10 Punkte

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