Review

Der neue Film von Kultregisseur Quentin Tarantino (Nach Reservoir Dogs, Pulp Fiction,Jackie Brown und Kill Bill Vol.1&2).
Death Proof sollte ursprünglich mit dem anderen Grindhouse Movie, Planet Terror von Robert Rodriguez, als Double Feature über unsere Kinoleinwände flimmern. Doch da die Filme in den USA floppten, kommen sie nun getrennt und in jeweils längeren Fassungen in unsere Kinos. Irgendwie schade, ich fand die Idee toll, denn dies hätte den Geist der Grindhouse Filme sicher exakter getroffen. Gerne würde ich mir beide Filme hintereinander zu Gemüte führen. Wiederum anders gesehen hat der Film nun mit einer Laufspielzeit von ca.110min ein eher würdiges Kinoformat.

Death Proof ist Tarantinos Hommage an die B-Movies und das Trash Kino der 70er Jahre, inklusive Tonstörungen, Farbveränderungen, schlechter Bildqualität und Filmrisse.:-)
Der Film versprüht Charme und Coolness und trägt deutlich das Flair der 70er Jahre. Ein gewagtes Filmprojekt, das jedoch für QT eine Art Spielwiese für ausgefeilte, witzige Dialoge, schräge Momente und fetzige Actionszenen darstellt. Der Mann liebt, lebt und atmet das Kino und man kriegt es in jeder Szene mit.

Seine Vorliebe für starke Frauenrollen kommt auch in Death Proof deutlich zum Ausdruck. Girly Power statt Macho Getue.
Die Schauspielerinnen kommen äusserst attraktiv und sexy daher. Vor allem Zoe Bell als Zoe Bell hatte es mir angetan. Sie ist im wahren Leben tatsächlich Stuntfrau von Beruf und spielte damals das Stuntdoubel für Uma Thurman in Kill Bill! Warum Sie also nicht mal für einen Film arrangieren dachte sich Q. Ein wahrer Glücksgriff wie sich herausstellte.

Aber auch die anderen Darsteller wissen zu überzeugen. Angefangen beim tollen, äusserst abwechslungsreichen Frauencast (Rosario Dawson, Vanessea Ferlito, Rose McGowan, Jordan Ladd, Sidney Tammiia Poitier, Mary Elizabeth Winsteed, Tracie Thoms) sehen wir ausserdem: Kurt Russell als psychopathischer Stuntman Mike. Wahrscheinlich seine coolste und beste Performance seit Die Klapperschlange. Nein ehrlich, Kurt war schon immer ein geiler Schauspieler und Q erweist ihm alle Ehre. QT höchstpersöhnlich als Barkeeper Warren. Michael Parks widmet sich widermal der Texas Ranger Rolle Earl McGraw. Auch Regisseur Eli Roth (Hostel) hat einen kleinen Gastauftritt.

Nun zum heimlichen Highlight des Films: Natürlich die Autos selber, die dazugehörenden, rasanten Verfolgungsjagden und die deftigen Crashszenen. Mir bleibt vor allem der erste Zusammenstoss zu Beginn im Gedächntnis. Mit voller Wucht rammt Stuntman Mike bei Nacht mit seinem oberhammermässigen schwarzen Mustang die vier Frauen auf der Strasse. Das Ergebniss kann man auf der Leimwand bewundern: Wuchtig und atemberaubend, keine Tricks oder CGI kamen zum Einsatz. Selten sah man einen spektakuläreren Crash auf der Leinwand.

Auch mit seinem sechtsen Kinofilm zeigt QT das er zweifellos zu den talentiertesten Filmemacher von Hollywood gehört.
Death Proof bietet viel: Gutgelaunte Schauspieler, einen Super Soundtrack, perfekt dosierte Action und mordsmässig geile Musclecars. Und das wichtigste: Q bleibt seinem Stil treu.
Alles richtig gemacht Herr Tarantino...
9/10

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