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Einer der meisterwarteten Filme des Jahres ist ohne Zweifel Tarantinos und Rodriguez’ Filmprojekt „Grindhouse“, welches eine Verbeugung vor den Exploitationfilmen den 70er und 80er Jahren darstellt. Bestehend aus 2 Featurefilmen und 4 Fake-Trailern versucht man das Feeling der alten Grindhouse Kinos in die heutige Zeit zu transportieren. Mit starken Verschmutzungen im Bild und Missingreels versuchten die beiden Regisseure das Trashkino wieder zu beleben. Doch das an Hochglanzproduktionen gewöhnte US-Publikum fand keinen Zugang zu den Filmen, weshalb „Grindhouse“ böse an den Kinokassen floppte. Während die Filme in den Staaten noch als Doublefeature liefen, laufen die beiden Film im Rest der Welt separat im Kino. Den Anfang in Deutschland macht dabei Quentin Tarantinos „Death Proof“.

In „Death Proof“ geht es um den Stuntman Mike, welcher mit seinem Chevy Nova jungen Frauen, vornehmlich Schauspielerinnen, nach dem Leben trachtet und dabei seinen Wagen als tödliche Waffe benutzt. Gesplittet ist der Film in 2 Handlungen mit jeweils einer jungen Gruppe von hübschen Frauen. Zusammengehalten werden die beiden Handlungen lediglich von Stuntman Mike.

Wie auch in seinen anderen Filmen lässt Tarantino auch hier seinen Hang zum belanglosen Palaver wieder freien Lauf. Was in „Pulp Fiction“ noch kultig war, ist hier einfach nur noch unerträglich öde. „Death Proof“ ist nichts mehr als eine 2 Stunden lange Schlaftablette. Tarantino frönt ausgiebig seinen Fußfetischismus und lässt seine Hauptdarstellerinnen teilweise 20 Minuten lang über irgendwelches sinnloses Zeug philosophieren. Es macht einfach keinen Spaß, da können die Mädels noch so hübsch aussehen. Wie auch in seinen anderen Werken strotzt „Death Proof“ vor Anspielungen an Tarantinos eigenen Werken und Klassikern es Exploitationgenres. Seine Hausaufgaben hat Quentin in der Tat gemacht.

Überzeugend dagegen sind die kurzen Actionsequenzen des Streifens. Denn die Verfolgungsjagden und Crashszenen sind wahrlich spektakulär gefilmt und überzeugen vollkommen. Man muss Tarantino schon hoch anrechnen, dass er hier auf den Einsatz von CGI verzichtet hat. Gewaltmäßig hält sich „Death Proof“ stark zurück. Der Film ist keine Gewaltoper und wenn es splattert, dann kurz aber effektiv.

Auch Hauptdarsteller Kurt Russel liefert eine gelungene Performance ab und ist definitiv das Highlight in diesem schwachen Werk. Russel ist einfach eine coole Sau und ein BadAss wie er im Buche steht. Auch die Mädchen sind überaus attraktiv, wobei ich hier selbstverständlich Mary Elizabeth Winstead hervorheben möchte, die ich seit „Final Destination 3“ quasi in mein Herz geschlossen hat. Gefreut hat mich auch der Auftritt von Eli Roth, den ich auch gerne mal vor der Kamera sehe.

Die Action, die Mädels und natürlich Kurt Russel sind das große Plus an „Death Proof“. Doch das macht nur einen minimalen Teil des kompletten Filmes aus. Der große Teil besteht nun mal aus langweiligen Szenen, welche es einem schwer machen wach zu bleiben. Die Jünger von Tarantino werden den Film in den Himmel loben, für mich ist er die wohl größte Enttäuschung des Filmjahres 2007. Quentins Versuch einen ambitionieren Exploiter zu drehen, ging komplett in die Hose. Nach „Kill Bill Vol. 2“ der bereits zweite Ausfall von Tarantino.

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