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Der dreizehnte Bondfilm ist ein routinierter Bondfilm, erneut mit Roger Moore in der Rolle des britischen Geheimagenten. Er ist routiniert und durchaus unterhaltsam, aber leider auch nicht mehr. Fast hat man das Gefühl als ob den Produzenten und auch dem Hauptdarsteller ein wenig die Lust vergangen ist, einen weiteren Teil der Filmreihe zu drehen - und das hat nichts mit der Zahl "13" zu tun.

Die Handlung bietet die üblichen Elemente: Nach einem Vorspiel auf Kuba befinden sich der Zuschauer und ein Kollege von Bond (009) erneut im Ost-West-Konflikt, dieses Mal an der Sektorengrenze in der damals noch geteilten Stadt Berlin. Es gelingt dem Agenten ein Fabergé-Ei unter Aufbietung seiner letzten Kräfte in die britische Botschaft in West-Berlin zu bringen. Dieses Ei wird als Fälschung identifiziert. Bond gelingt es aber, die Fälschung auf einer Auktion in London gegen das Original einzutauschen, weshalb der afghanische Prinz Kamal Khan diese Fälschung dann ersteigert. Bond reist nach Indien, wo der Prinz im Exil lebt, und konfrontiert den Prinzen mit der Fälschung, was dazu führt, dass die im Ansatz eher konfuse Handlung weiter eskaliert. Vollends die Übersicht verliert der Zuschauer, als die geheimnisvolle Octopussy dazukommt, aus der anfangs auch James Bond nicht ganz schlau wird. Sie spielt aber auch eher eine Nebenrolle. Als die Handlung wieder in der DDR und im Ost-West-Konflikt ankommt, erfährt man endlich mehr. Hinter all den Aktionen steckt der sowjetische General Orlov, ein kommunistischer Hardliner, dem die Entspannungstendenzen zwischen den Weltblöcken zu weit geht. Er beabsichtigt, mithilfe eines militärischen Präventivschlages aus dem kalten Krieg einen heißen zu machen, aus dem dann der Kommunismus als Sieger hervorgehen soll. Nun ist Bond unter Einbringung aller seiner Fähigkeiten gefragt, dieses zu verhindern, denn Orlov und seine Helfershelfer möchten ein Atombombe auf einem US-Stützpunkt in Westdeutschland zünden.

Dieser kurze Blick auf die Handlung wirkt ein wenig wirr und das ist diese Handlung auch im Film, vielleicht passt der Begriff unmotiviert an dieser Stelle auch besser. Bewährte Handlungsmuster und Motive wurden zusammengebastelt, so dass der Plot mehr recht als schlecht hält. Wie eingangs schon formuliert, das ist alles routiniert gemacht, durchaus unterhaltsam, aber auch nicht mehr. Überraschende Momente fehlen, was auch die exotischen Handlungsorte nicht wettmachen können. Das gleiche gilt für sonst meist amüsanten Extras, die Bond vom Chefentwickler "Q" bekommt.

Die Schauspieler agieren in ihren Rollen überzeugend, wenngleich insbesondere Roger Moore als James Bond auch hier (man mag mir die Wiederholung verzeihen) oft zu routiniert agiert.

So bleibt das Fazit, dass der Film durchaus Spaß macht - man aber nicht viel von der Handlung im Gedächtnis behält. Angesichts der sich inzwischen eingeschlichenen Routine wurde es Zeit, dass neue Handlungsideen oder ein neuer Darsteller (das wird im übernächsten Film der Fall sein) der Filmreihe einen neuen Anschub gaben.

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