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Als 009 mit einem gefälschten Fabergé-Ei in der Hand in der DDR ermordet wird, soll James Bond 007 das echte finden. Bei einer Versteigerung bietet er mit und vertauscht den echten mit dem falschen Schmuck, der von Prinz Kamal Khan ersteigert wird. Bond folgt ihm nach Indien, wo er auf die mysteriöse Octopussy trifft und bei einer Tigerjagd entkommt. Khan, Octopussy und ein russischer General wollen den Schmuck und eine Atombombe in einem Zirkuszug über die Grenze schmuggeln. Bond verhindert im Zirkus die Sprengung.


Hier handelt es sich nun also um den zweiten Bond-Film, der unter der Regie von John Glen entstand und nach dem äußerst mittelmäßigen Vorgänger "In tödlicher Mission" ist bei "Octopussy" durchaus wieder ein Anstieg der Qualität zu verspüren. War der vorherige Beitrag noch viel zu zahm ausgefallen und stellte einen ganz eindeutigen Rückschritt in der Reihe klar, so ist in vorliegendem Fall zumindest in der ersten Filmhälfte eine ganz klare Tendenz nach oben zu erkennen. Wie man jedoch an der genannten Einschränkung erkennen kann, beinhaltet auch dieses Werk diverse Schwächen, die sich insbesondere im letzten Drittel zu erkennen geben. Bis dahin jedoch präsentiert sich eine wirklich spannende-und sehr atmosphärische Story, was ganz eindeutig auch in den exotischen Schauplätzen begründet ist. Der zuschauer wird nämlich über weite Teile des Geschehens nach Indien entführt, was endlich einmal wieder das typische Bond-Flair verbreitet, denn leben doch viele Filme der Reihe gerade von den malerischen Schauplätzen, an denen sich die Szenarien ansiedeln.

So wird man beispielsweise mit einer Menschenjagd durch den indischen Dschungel konfrontiert und kann sich zudem kaum an den herrlichen Palästen satt sehen, die hier geradezu pompös ins Bild gesetzt wurden. So erscheint es einem dann auch fast wie eine Art Kulturschock, als die Ereignisse im letzten Drittel des Filmes nach Deutschland führen, wobei die damals noch existierende DDR als Schauplatz sämtliche Klischees bedient, die man sich nur vorstellen kann. Trist und trostlos zeigt sich das Land und der Aufbau des bösen sowjetischen Gegners stellt in seiner Art auch überhaupt keine Überraschung dar. In diesem Teil des Geschehens bringt lediglich der als Bösewicht agierende Kabir Bedi (Sandokan) einen kleinen aber feinen Farbtupfer ein, zudem ist ganz generell sein purer Anblick schon absolut furchteinflössend, wobei insbesondere seine Augen so viel Bösartigkeit versprühen, das es einem phasenweise kalt über den Rücken läuft.

Die bis dahin aufgebaute Spannung erleidet in dieser Phase leider auch diverse Einbrüche, bietet das Szenario doch wenig Überraschendes und gestaltet sich vielmehr extrem vorhersehbar. Es versteht sich fast von selbst, das darunter auch das gewonnene Gesamtbild unter diesem Umstand zu leiden hat, denn die ersten beiden Drittel des Filmes waren wirklich ganz hervorragend in Szene gesetzt, wohingegen der Rest die Gesamt-Komposition doch ein wenig ins Schwanken bringt. Mit dafür verantwortlich zeichnen auch die etlichen Damen der Schöpfung, denn in kaum einem anderen Bond-Abenteuer sind dermaßen viele Damen der Schöpfung vertreten, wie es in "Octopussy" der Fall ist. Leider kommt jedoch nicht eine einzige von ihnen wirklich gut zur Geltung, denn selbst Maud Adams in der weiblichen Hauptrolle hinterlässt einen eher schwächelnden-und blassen Eindruck, womit sie für mich persönlich auch zu einem der schlechtesten Bond-Girls aller Zeiten zählt. Streckenweise wirkt die zwar stets bemühte Schwedin sogar etwas fehl am Platz, wobei ich aber keinesfalls von einer totalen Fehlbesetzung sprechen möchte, aber ein echtes Ruhmesblatt stellt ihre Performance sicherlich nicht dar.

Insgesamt gesehen geht es hier aber nach dem kleinen Durchhänger mit "In tödlicher Mission" definitiv wieder in höhere Sphären, auch wenn auch "Octopussy" bestimmt nicht zu den allerbesten Bond-Filmen zu zählen ist. Gute-und kurzweilige Unterhaltung bekommt man jedoch fast durchgehend geboten, so das man sich dieses Werk mit kleineren Defiziten immer wieder recht gut anschauen kann.


Fazit:


Trotz einer schwächelnden Maud Adams und einem vorhersehbaren letzten Film-Drittel bietet "Octopussy" ein Bond-Abenteuer, dessen Tendenz ganz eindeutig nach oben zeigt. Roger Moore agiert dieses Mal auch weitaus besser als es noch im Vorgänger der Fall war, so das man im Endeffekt von einem Teil der Reihe sprechen kann, der sich oberhalb des Durchschnitts ansiedelt.


7/10

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