Der Zirkus-Bond!
Bond #13 hat eine erstaunliche komplexe Story mit vielen Schauplätzen und Bösewichtern. Sogar noch ein Tick mehr Tempo, eine bessere Geschichte und etwas mehr Humor als sein Vorgänger machen „Octopussy“ zu Moores bestem Film der Bond-Reihe.
Die Aufdeckung einer scheinbaren Juwelenschieberei, die eigentlich keine ist, sondern nur als Tarnung für den Schmuggel eines Atomaren Sprengsatz nach Europa dient, welcher auf dem US-Airforce Gelände in die Luft gehen soll – das ist im groben die wirklich abwechslungsreiche und spannende Geschichte. Nicht nur die Story, sondern auch die Schauplätze sind häufig im Wechsel. England, Indien und Deutschland sind die Orte, die Bond zur Aufdeckung der mysteriösen Geschichte um den Octopussy-Zirkus helfen sollen. Vor allem die Szenen in der ersten Hälfte des Films in Indien sind schön exotisch und lassen richtig gute Bond-Stimmung aufkommen. Aber auch die wenigen Szenen in Deutschland und die auf dem Zug sind sehr gelungen und teilweise ziemlich actionlastig.
Noch ein paar Worte zum großen und gut besetzten Cast: Moore wieder gewohnt routiniert, lässt hier schön viele, oft zweideutige Sprüche vom Stapel („Problems keeping it up, Q?“). Generell ist der Humorfaktor sehr hoch. Maud Adams hatte bereits einen Auftritt in „The Man with the Golden Gun“, musste dort allerdings ins Gras beißen und hat hier das Vergnügen, die geheimnissvolle Octopussy zu verkörpern. Dies tut sie mit Bravour. Auch Kristina Wayborn als „zweites“ Bondgirl bleibt im Gedächtnis – sie ist sogar noch hübscher als Ms. Adams. Desmond Llewelyn alias Q hat hier endlich auch mal das Vergnügen, aktiv an der Mission teilzunehmen. Das sei ihm auch mal gegönnt, hatte er mal kurze, mal etwas längere Auftritte, aber war doch immer nur im Hintergrund. Am Ende darf er sich sogar mal mit den Frauen vergnügen. Steven Berkoff als General Orlov hat zwar nur wenige Szenen, aber er gehört definitiv zu den besten Schurken und rückt Louis Jourdan mit seiner Performance in den Hintergrund. Kabir Bedi, sowie die beiden Zwillinge gehören ebenfalls zu den besten Henchmen.
Wie schon oben erwähnt: Für mich ist dies der Höhepunkt der Roger Moore Ära. Der Film hat einfach alles: Spaß, Spannung, Action und viel fürs Auge! (8,5/10)