Achtung, Spoiler vorhanden!
So, jetzt habe ich ihn endlich gesehen: "Return to House on Haunted Hill".
Der Vorgänger ist neben "The Shining" mein Lieblingshorrorfilm. Er ist extrem spannend, hat tolle Schockmomente, tolle Darsteller und ein paar sehr gute Goreeffekte.
Das alles kann ich vom Nachfolger nicht behaupten.
Über die Story kann man ja genug lesen, da gehe ich jetzt nicht näher drauf ein.
Ich fange mal bei der Atmosphäre an: Der erste Teil war unglaublich spannend. Gleich von Anfang an hatte man wegen der ultraharten Rückblende ein seltsames Gefühl im Magen. Das habe ich jetzt beim Schreiben übrigens immer noch. Die Spannung konnte bei Teil 1 bis zum Ende gehalten werden, auch wenn das "Böse" schlecht getrickst war. Man kann halt nicht alles haben.
Aber beim zweiten Teil ist alles ganz anders. Spannende Momente sind quasi nicht vorhanden, es gibt nur ein paar kurze Stellen, die zu gefallen wissen. Viel Punktabzug gibt es für das andere Setting (außer der berühmten Eingangshalle ist wirklich ALLES anders, das Haus wirkt mehr wie eine einfache Ruine als eine ehemalige Irrenanstalt) und vor allem für die unglaublich dämliche Idee, das "Herz" des Hauses zu zeigen (dieses organische Etwas). Selten blöd fand ich auch die Idee mit der Statue. Einfach nur schlecht, dabei wäre es viel interessanter gewesen, wenn man es mysteriöser gelassen, und nicht mit solchen dämlichen Ideen aufzuklären versucht hätte.
Pluspunkte gibt es, weil Dr. Vannacutt deutlich mehr Screentime (er darf diesmal sogar selber metzeln) und ein paar irgendwie lustige Szenen (die Kühlschrank-auf-den-Kopf-Szene!) hat, und wegen der oben genannten, sehr kurzen aber guten Szenen.
Der Vorspann ist noch der längste, atmosphärische Moment im Film, ist er doch eine Art "Remake" der Rückblende des ersten Teils.
Die Szene nach ( ! ) dem Abspann war interessant, kommt aber keinesfalls an das fiese Ende des Erstlings heran.
Die
CGI-Effekte hätten auch nicht sein müssen, vor allem die
Außenaufnahmen des Hauses sind nicht gelungen, aber es ist ja auch eine
Direct-to-DVD-Produktion.
Die Gore-Effekte stammen auch meist aus dem Computer.
Die Tricks sind irgendwo zwischen mies und durchschnittlich.
Was mich aber unglaublich genervt hat: Die wackelige Kameraführung. Dieser wirklich beschissene Trend wird hier fortgeführt, teilweise bekam ich davon echt Kopfschmerzen.
Das "Problem" hatte der Erstling noch nicht. Da hatte man noch die volle Übersicht.
Außerdem kommt der Film etwas spät in Fahrt, was bei 75 Minuten Laufzeit unverzeihlich ist.
Musik: Es wird ein paar mal die Musik des ersten Teils gespielt, was wenigstens einen kleinen Atmosphäre-Plus bringt. Sonst kriegt man die übliche, spannungserzeugende (oder auch nicht ;-) ) Musik zu hören. Die undefinierbaren Geräusche (Stimmen?) aus dem ersten Teil sind auch wieder zu hören.
Schauspieler: Die Darsteller sind recht jung, aber es sind auch ein paar ältere dabei. Der bekannteste ist wohl Jeffrey Combs, der als Mad Scientist allerdings auch nicht wirklich schauspielern braucht. Eine Darstellerin kennt man auch aus der Serie "O.C. California". Allesamt akzeptale Leistungen, aber nicht unbedingt überragend, jedenfalls ist nichts besonderes dabei.
Fazit: Wer den ersten Teil mochte, kann (muss aber nicht) sich den zweiten Teil auch mal anschauen, aber kaufen würde ich ihn nicht, lieber mal ausleihen. Doch habt bloß keine hohen Erwartungen (wie ich), denn dann werdet ihr sehr enttäuscht! Kein Totalausfall, aber auch noch nicht durchschnittlich. Einmal geguckt und schon vergessen...