TÖDLICHE VERSPRECHEN
Story
Blutüberströmt bricht eine schwangere 14jährige Prostituierte in London zusammen und wird in ein Krankenhaus gebracht. Sie steht unter Drogen und ist nicht mehr zu retten. Ihr Baby können die Ärzte noch mit letzter Kraft lebendig zur Welt bringen und es wird von der Krankenschwester Anna Khitrova (Naomi Watts) umhegt. Sie nimmt auch das in russisch verfasste Tagebuch der Toten an sich, um nach Hinweisen auf die Herkunft zu suchen. Sie gibt das Buch ihrem Onkel Stepan (Jerzy Skolimowski) zum übersetzen, jener ist aber zunächst zu faul und so wendet sie sich an die Adresse eines russischen Restaurants, geführt von Semyon (Armin Mueller-Stahl), einer der großen Köpfe der Londoner Russenmafia, was Sie allerdings noch nicht ahnt. Für das operative Geschäft ist sein impulsiver Sohn Kirill (Vincent Cassel) zuständig, beschützt und protegiert von dem unterkühlten Neuling Nikolai (Viggo Mortensen), dem Chauffeur und Problembeseitiger der Familie. Onkel Stepan geht nun doch die Übersetzung des Tagebuchs an und stellt sich heraus, dass Tatiana als Prostituierte für Semyons Ring arbeitete. Das ist allerdings nicht das einzige dunkle Geheimnis, das sich in dem brisanten Schriftstück verbirgt und Anna nebst Familie befinden sich in akuter Lebensgefahr...
Review
Klasse! Endlich mal wieder ein Meisterwerk im Kino, man wurde in letzter Zeit diesbezüglich nicht gerade verwöhnt.
Der Film ist brutal, schonungslos, ungeschönt...eben ein authentisches Abbild der Realität. Zwischen ruhiger Erzählweise explodieren immer wieder energiegeladene Szenen. So mancher wird sich von diversen Darstellungen auf den Schlips getreten fühlen, gerade wenn man vielleicht Russe ist (aber wie gesagt...Realität) und wieder andere werden am sehr hohen Gewaltlevel Anstoss nehmen. Aber wir bewegen uns hier nicht auf faden Hollywood-Terrain, Cronenberg ist ein wahrer Regisseur, kein Mainstream-Filmer.
Ausnahmslos jeder Darsteller spielt sich bemerkenswert in seine Rolle (selbst Müller-Stahl und Cassel...ich hatte Vorbehalte), allen voran Viggo Mortensen, der sich mal wieder einige Zeit vorher in seinen Charakter hereingearbeitet hat.
Das Ende mag vielleicht nicht jeden zufriedenstellen, da es offen bleibt, doch grundsätzlich ist es positiv, wenn der Kinogänger beim Abspann noch einmal genau nachdenken müssen, wie es weitergehen könnte...
FAZIT: Cineasten-Muss!!!!!!