Wenn sich jemand in einer kontrollierten Zeitschleife befindet und versucht, seinem tödlichen Schicksal immer wieder zu entkommen, erinnert das nicht von ungefähr an Beiträge wie “Matrix” oder “Butterfly Effect”.
Doch so interessant die Prämisse auch klingt und zu Beginn noch recht ansprechend umgesetzt wurde, - so kläglich scheitert die Storyentwicklung mit einer banalen Erklärung und verläuft ab Filmmitte immer anspruchsloser.
Der titelgebende Ian Stone stirbt also jeden Tag und erwacht an einem neuen, ohne sich an Vorangegangenes erinnern zu können. So stirbt er nach einem Eishockeyspiel, als Büromensch, als Taxifahrer, als Arbeitssuchender und als Junkie, bis er beginnt, sich bruchstückhaft zu erinnern und die Funktion der kapitelweise in Erscheinung tretenden Jenny, des namenlosen Alten und der dämonischen Geister in einen Kontext zu bringen.
Recht stimmungsvoll kann der Einstieg von Anfang an Interesse erwecken, wenn Ian seine Freundin Jenny heimfährt und während der Rückfahrt im regennassen Halbdunkel eine Person auf den Bahngleisen liegen sieht, er aussteigt und nachsieht, um schließlich selbst zum Opfer zu werden.
In dem Zusammenhang wird die rätselhafte Spannung noch gesteigert, weil er direkt im Anschluss in einem Büro aufwacht und scheinbar ein zweites Leben führt, doch auch dieses ein unvorhergesehenes Ende findet.
Jedoch, viel zu früh wird man mit erklärenden Fakten um Dämonen, die sich von der Furcht der Menschen nähren konfrontiert und mit dem Rätselraten ist es vorbei.
Zumal der Hauptfigur kaum Möglichkeiten gegeben werden, der tödlichen Schleife zu entkommen, scheint sein jeweiliges Schicksal bereits im Vorfeld besiegelt, - auf dass sich diverse Situationen einfach nur in anderer Umgebung mit selbem Ausgang wiederholen.
Da bleibt ein Mitfiebern weitestgehend aus, auch während des Finales, wo es letztlich um den banalen Kampf zwischen Dämonen in einem etwas heruntergekommenen Hospital geht.
Der primitive Handlungsverlauf könnte aus einem drittklassigen Groschenroman über Vampir-Anekdoten stammen, - so einfältig und gleichermassen enttäuschend ist da Auflösung hinter der ewig sterbenden Hauptfigur.
Dabei wird stimmungsmäßig recht gut gearbeitet, einige Soundeffekte werden wirkungsvoll gesetzt, die Locations sind brauchbar und die Farbfilter werden nur selten überstrapaziert.
Doch die Distanz zu den Figuren nimmt auf unglückliche Art und Weise im Verlauf immer weiter zu und man verliert stark das Interesse an ihren Schicksalen.
Zuletzt fiebert man mit Jenny fast schon mehr mit als mit der Hauptfigur, deren Handlungsfreiraum sich zunehmend begrenzt und immer weniger Charakterzüge offenbart.
Am Ende ist einem bereits egal, ob Gut oder Böse den Kampf gewinnt.
Rein handwerklich ist der Inszenierung nicht viel anzukreiden, - die CGI mit den schwarzen Nebelmonstern und ihren Armen, die sich zu tödlichen Sicheln verwandeln sind passabel und auch die Maske liefert ein paar ordentliche Ergebnisse, wenn auch, mit wenigen Kehlenschnitten, nicht unbedingt im Splatterbereich.
Die Darsteller agieren akzeptabel, obgleich überwiegend austauschbare Gesichter zu Werke gehen, doch alledem macht das brüchige Skript einen dicken Strich durch die Rechnung.
Was während der erste Hälfte der Laufzeit noch etwas ansprechend Mystisches verbreitet, - mit Uhren, die stehen bleiben, starren Gesichtern, die der Hauptfigur überall entgegen treten und der Kernfrage, warum er denn dazu bestimmt ist, sich nicht erinnern zu dürfen und trotzdem täglich den tödlichen Dämonen gegenübersteht, kommt mit der zweiten Hälfte die komplette Enttäuschung.
Das ist, als hätte man den Verlauf von “Donnie Darko” mittendrin einem anderen Drehbuchautor weiterschreiben und völlig in den Sand setzen lassen.
Tolle Prämisse, aber überhaupt nicht intelligent fortgeführt. Schade.
4 von 10