Vom Ende der Welt...in der U-Bahn - 28.09.2009
Hurra, mal etwas neues, leider aber wieder mit kleinem Budget, durchschnittlichen Darstellern, relativ erklärungsarmem Drehbuch...halt all die Kleinigkeiten, die man notgedrungen ertragen muß, wenn man zum einen einen Film sehen möchte, der nicht für die Kleinen geeignet ist, der zum anderen aber nur auf DVD erschienen ist. Hier meine mit Nachdruck vorgetragene Bitte: liebe Filmproduzenten aus Hollywood, L.A., bitte bringt mir die Freude am Kino wieder zurück und dreht mal wieder ein paar richtig harte Actionfilme mit entsprechendem Budget, ohne neumodisches Schnittgewitter, ohne schlecht gemachte Computertricks. ich möchte mal wieder Schießereien sehen, Gangster, Cops...denn ich mag einfach diese billig wirkenden, nach Fernsehproduktion riechenden Horrorfilme nicht mehr sehen - samt den kreischenden Damen, die dort leider immer wieder zu finden sind. Immerhin, dieser Film hat endlich mal wieder eine neue Idee, abseits der Wolf Creek, Hills have Eyes und sonstigen Backwoodhorrorfilme.
Hier steht nämlich das Ende der Welt bevor, und dagegen gut gerüstet sind nur die sehr gottesfürchtig wirkenden Anhänger einer dubiosen Sekte. Einem Trüppchen davon, verteilt über die mitternächtliche und damit letzte U-Bahn, dürfen wir nun näher bei ihrem Wirken zusehen, denn es gilt, beim Piepen des Pagers im Auftrag des Sektenführers die anderen Passagiere Gott näherzubringen, aber endgültig - eine Erlösung, werden doch Dämonen auf die Erde kommen, Armageddon halt, die üblichen Mechanismen der Sektiererei. Natürlich wollen die Passagiere sich nicht kampflos in den Tod begeben und fliehen durch die dunklen Tunnel der U-Bahn. Dabei werden sie nach dem guten alten Prinzip der zehn Negerlein nach und nach aufgerieben, doch der Film hat noch eine Überraschung an Bord - denn die Sektenmitglieder begehen, wieder auf ein Pagersignal hin, alle Selbstmord...und wir sehen, der Sektenchef hatte ausnahmsweise recht.
Es wird hier zumeist mit Messern zugestochen, da darf man keinen großen Splatter erwarten, wenngleich sich die Fliehenden mit allerlei Werkzeug verteidigen. Der Härtegrad ist relativ hoch, das aber nicht wegen ausufernder Bluttaten, sondern eher wegen den sehr unangenehm wirkenden Sektenmitgliedern, Leuten wie Du und ich, die einfach mal ein klein wenig gutes tun wollen. Leider bringt die Regie am Ende auch noch eine Portion Übernatürliches mit ins Spiel, leider ist die Geschichte in sich nicht so schön rund, wie sie hätte sein können - und leider verhalten sich die Fliehenden zum Teil auch recht dämlich. Dazu noch ein überflüssiger Psychopath, zwar auch in den Reihen der Sekte stehend, aber sein eigenes Süppchen kochend...das ist unnötig, das muß nicht sein. Insgesamt ein etwas besserer Vertreter des Fernsehhorrorfilms, aber dennoch nichts, was man wirklich sehen muß...6/10.