Review

Regisseur Maurice Devereaux ("Slashers") sorgt mit "End of the Line" für ein kleines, aber feines LowBudget-Highlight im Horrorgenre. Dass als Schauplatz ein Szenario rund um U-Bahn-Stationen und düstere Wartungstunnel a la "Creep" gewählt wurde, spielt der Sache natürlich in die Hände: Günstig zu inszenieren ists und traditionell hoch atmosphärisch gestalten sich die Locations obendrein.
"End of the Line" beginnt mit einigen Selbstmorden eher gewöhnlich. Schnell werden einige gelungene Schockszenen draufgepackt und schließlich die Hauptthematik der fiktiven christlichen Killersekte "Voice of Eternal Hope" entfaltet. Dieses nicht ganz konventionelle Element irritiert im ersten Moment ein wenig, doch je weiter die Handlung vorranschreitet, desto stimmiger erscheint die potenzialbehaftete, mit kritischen Untertönen behaftete Grundidee - ganz zumal wenn noch Tötungsgesang und Zyankalikapseln ins Spiel kommen, und im Einklang mit dem tollen, apokalyptischen Ende für herrlich fiese Schaueratmosphäre sorgen.
(Bewusst) freakig und etwas billig erscheint das Ganze natürlich trotzdem, ebenso ist es mit der Logik nicht allzu weit her. Dennoch überzeugte mich das mörderische wie blutige U-Bahn-Treiben unterm Strich, da aus den vorhandenen Möglichkeiten ebenso in technischer Hinsicht das Optimum herausgeholt wurde.
Auch was die Darsteller anbelangt gibt es eigentlich keinen Anlass zur Kritk, weswegen ich "End of the Line" allen nimmsersatten Horrorfreunden empfehlen möchte: Das angestaubte DTV-Marktsegment freut sich endlich mal wieder über ein wenig frischen Wind mit einer feinen Note "28 Days later" und einem finalen Hauch "Midnight Meat Train".

Fazit: Spannung ist durchgehend vorhanden, die Atmosphäre schön dicht und die durchgeknallten Sektierer von "Voice of Eternal Hope" kommen gerade in Krisenzeiten wie heute erstaunlich bedrohlich und glaubwürdig herüber. Ebenso werden auch Gorehounds mit einigen Einlagen der heftigeren Gangart locker zufriedengestellt. Es gibt ohne Frage genügend ähnliche, auch deutlich harmlosere Filme, denen eine FSK-Freigabe strikt verweigert worden ist. Aber die Nachvollziehbarkeit solcher Einstufungsentscheidungen seitens der Frewilligen Selbstkontrolle ist bekanntlich ohnehin oftmals ein zu weites Feld.

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