Etwas ruhig war es ja schon um die ehemalige Regiehoffnung aus Australien Jamie Blanks geworden. Nach seinem durchaus guten „Düstere Legenden“ folgte der mäßige „Schrei, wenn du kannst“, danach war Sendepause. Nun ist er wieder da und wühlte erneut in der Horrorschublade. Herausgekommen ist der Terrorschocker „Storm Warning“.
Das Ehepaar Pia und Rob wird während ihres Anglerausflugs von einem Unwetter überrascht. Mit Glück können sie sich noch ans Land retten und stolpern hilflos durch die Wildnis. Ein leer stehendes Farmhaus soll ihnen Unterschlupf bieten, doch es ist nicht so verlassen wie es zuerst den Anschein hatte. Als sie von den Eigentümern überrascht werden, zeigen diese sich wenig erfreut über den ungebetenen Besuch. Eine Nacht des Schreckens beginnt.
Jamie Blanks bietet hier klassischen Stoff. Inhaltlich ist so weit alles bekannt und schon unzählige Male verfilmt worden. Der Unterschied zu anderen Genrevertretern liegt im Detail. Jamie liefert gelungenen Psychoterror, der durchaus angsteinflößend daherkommt. Das Spiel mit der Ungewissheit, wann die Hinterwälder zuschlagen werden, ist hier das I-Tüpfelchen. An dem ob besteht überhaupt kein Zweifel und genau das wissen auch Pia und Bob. Das mulmige Gefühl, welches die beiden Hauptcharaktere mit sich herumtragen ist konstant zu spüren.
Getragen wird der Film aus der nur von fünf Köpfen bestehende Cast. Während Robert Taylor als Rob noch relativ blass bleibt, kann Nadia Farès als Pia hingegen voll punkten. Auch die Terrortruppe muss sich keinesfalls schauspielerisch verstecken, denn wie sie den Terror und die Bedrohung allein anhand der Körpersprache vermitteln ist nicht von schlechten Eltern.
Trotz der kurzen Laufzeit hat der Film dann aber doch mit einigen Längen zu kämpfen. Dabei ist der Film ansonsten wirklich gut montiert und geschnitten. Insgesamt braucht der Film aber eine Nuance zu lang um in den letzten Gang hochzuschalten. Wenn es dann aber soweit ist, dann geht es auch rund. Pia bastelt in bester MacGyver Tradition tödliche Fallen, die sich gewaschen haben. Wenn dann auch noch der Hammer kreist ist alles zu spät. So gibt es auf den letzten Metern doch noch einige heftige Szenen zu bestaunen, die das aktuelle Verbot des Films jedoch in keinster Weise rechtfertigen. Gorehounds werden somit nur bedingt befriedigt, ansonsten ist „Storm Warning“ ein gelungener Terrorbeitrag.
Fazit: Kleiner, feiner Terrorschocker, der etwas subtiler vorgeht, als viele seiner Kollegen. Der Goreeffekte werden erst sehr spät und gezielt eingesetzt, trotzdem ist ihnen eine gewisse Härte keinesfalls abzusprechen. Für Fans des Genres ein Blick wert.