Das aus Down Under auch gute Horrorfilme kommen können wurde unter anderem bereits mit dem Backwoodhorror „Wolf Creek“ unter Beweis gestellt. Von den Machern eben diesen Filmes kommt nun ein weiterer Eintrag in die Annalen des australischen Horrorkinos: „Storm Warning“. Auch hier heißt die Devise: Es darf wieder gequält werden.
Story: Der Anwalt Rob und seine Frau Pia wollen einen Angelausflug mit einem kleinen Boot machen. Als jedoch ein Sturm droht aufzukommen, entschließt man sich zurück ans Festland zu schippern. Sie umkreisen ein kleines Eiland und bleiben dann mit ihrem Boot in dem viel zu flachen Gewässer stecken. Sie gehen an Land und auf der Suche nach einem Telefon entdecken die beiden ein kleines Farmhaus. Als dann die Besitzer (Vater mit 2 Söhnen) der Farm auftauchen entpuppen sie sich als alles andere als freundlich. Primitiv, leicht debil und mit einem starken Hang zum Sadismus. Der ruhige Angelausflug mutiert zu einem blutigen Überlebenskampf.
Das ich solchen Filmen sehr viel abgewinnen kann sollte der eine oder andere mittlerweile vielleicht schon mitbekommen haben. Ist doch dieses Genre genau mein Ding. So triff auch „Storm Warning“ genau meinen Nerv und weiß durchaus zu überzeugen und lieferte mir einen unterhaltsamen und vor allen Dingen kurzweiligen Abend. Die kompakten 80 Minuten vergehen wie im Flug und von Langeweile fehlt jegliche Spur. Dass das Genre hierbei nicht neu erfunden wird dürfte und sollte den meisten eigentlich klar sein. Aber diesen Anspruch erhebt „Storm Warning“ auch nicht. Er will fesseln und dem Zuschauer einen spannenden Abend liefern. Dieses Vorhaben gelingt ihm dabei verdammt gut.
Denn Regisseur Jamie Blanks zieht alle Register des Terrorkinos. Es wird geprügelt, gequält und erniedrigt. Auch die anscheint, in diesem Genre, wieder belebte Vergewaltigungsszene fehlt bei diesem Film nicht. So will sich der Vater an Pia vergehen, erlebt aber sein blaues Wunder wenn er dabei ist sie zu vergewaltigen. Wie soll an dieser allerdings nicht verraten werden. Nur soviel dass das beste Stück des Vaters ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Zwar beschränkt sich „Storm Warning“ größtenteils auf blanken Terror, auf Goreszenen braucht der geneigte Zuschauer trotzdem nicht verzichten. Diese sind zwar rar gesägt, aber dafür umso drastischer. Insbesondere die Szene mit dem einen der Söhne und den Angelschnüren hat es in sich. Das SPIO/JK Gutachten ist mehr als gerechtfertigt.
Schauspielerisch darf man bei „Storm Warning“ keine Glanzleistungen erwarten. Die Darsteller der Hinterwäldlersippe zieht das ABC des „Wie spiele ich einen Sadisten/Psycho?“ solide ab. Hauptdarsteller Robert Taylor bleibt aber den ganzen Film über ziemlich blass. Dafür spielt seine Partnerin Nadia Fares überzeugender und liefert später als Kämpferin eine gute Show ab.
„Storm Warning“ ist ein gekonnter und gelungener Eintrag ins moderne Terrorkino, mit soliden Schauspielerin und einer guten Dosis Gore und Sadismus. Hätte mir den Film allerdings etwas dreckiger und sleaziger gewünscht. Darüber das der Film sich auch typischen Horrorklischees bedient kann man getrost drüber weg sehen, denn das tut dem Unterhaltungswert keinen Abbruch. Den eingangs erwähnten „Wolf Creek“ fand ich im Gesamten zwar runder, aber „Storm Warning“ ist trotzdem ein geiler Film geworden und hoffe das aus Australien noch ein paar weitere solche Perlen geborgen werden.