Als der kleinkriminelle Journalist Rudi Kubler bei einem Drogendeal selber beschissen wird und dadurch bei der Mafia unter Zugzwang gerät, setzt er sich flinks in den Sudan ab, wo er sich finanzielle Hilfe seines älteren Bruders Franz erhofft. Dieser wird allerdings kurz darauf im Dienst bei der Söldnertruppe der Wildgänse von der einheimischen Revolutionsarmee entführt, worauf sich die restliche Einheit zu seiner Befreiung aufmacht. Rudi schliesst sich dem an, wobei er es aber eher auf die von Franz geklauten Diamanten abgesehen hat.
Hinter dem reißerischen Titel und der ebenso entsprechenden Aufmachung verbirgt sich ein filmisch unzulänglicher Exploitation – Flick, der sich nicht nur namensmäßig an Andrew V. McLaglens Die Wildgänse kommen anlehnt. Ist dieser schon kein wirklicher grossartiger Film, der abseits vom schalen Beigeschmack auch ganz andere Probleme hat, so schafft es die italienische Variante noch locker, das Vorbild zu unterbieten.
Dem Film mangelt es vor allem an einer rundum geschlossenen Story, was angesichts der dargestellten Eskapaden und dem eigentlichen Ansinnen eine etwas unpassende Forderung sein mag, aber nun mal als Grundelement gegeben sein sollte; zumindest strukturelle Rahmenbedingungen sollten stehen.
Es wird abrupt in die Handlung rein – und wieder rausgesprungen und nur mit Müh und Not ein dünner Plot errichtet, der sich allerdings in einigen wenigen Narrationsszenen schon wieder erschöpft hat.
Die Söldnertruppe hat keine Hintermänner und keinen vorangestellten Auftrag, sondern überfällt erstmal ein afrikanisches Dorf nach dem anderen, wobei noch in inmitten dem Massensterben Vergewaltigungen betrieben werden; als hätte man während einer Schiesserei nichts Besseres zu tun, als die Hosen runterzulassen.
Die Charakteristika der transnationalen Gewaltdienstleister fehlen entweder komplett oder sind sehr mangelhaft, wobei sich sämtliche Darsteller auch als ausgemachte Unsympathen erweisen, in deren „Abenteuern“ und ständigen Kameradenprügeleien um Wein, Weib und Gold man wohl kaum verwickelt sein möchte; nicht mal als unbeteiligter Zuschauer. Was allerdings auch wieder der Legaldefinition entspricht, in der der frühere Landsknecht allein aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnimmt und Loyalität und Patriotismus eben einfach aussen vorlässt.
Der Film ist also zumindest auf seine niedere Art ehrlicher; wurde z.b. im Epigone etwaiger Rassismus nur mühsam kaschiert und trotzdem ein mehr als zweifelhaftes Bild der Afroamerikaner gezeichnet, so hält der Klon neben der kommerzialisierten Gewalt auch dabei so gar nicht hinter dem Berg. Der „schwarze Pavian“ dient hier sowieso nur als ideologisches Kanonenfutter im modernen Kolonialismus und darf ansonsten als Revanche für die begangenen Überfälle ebenfalls foltern; wobei das titelgebende Lebendig Häuten als grosses Schreckgespenst in den Köpfen der Söldner kreist, aber ansonsten eh nicht vorkommt.
Der unangenehme Nachgeschmack entsteht hier wie dort durch die Aneinanderreihung von Klischees; offensichtliche Feindbilder werden bar jedes realpolitischen Aspekts geschürt und ernste Auseinandersetzungen mit dem Thema Apartheidskonflikt zugunsten von Violence und Sex komplett aussen vorgelassen.
Nun hat keiner ernsthaft einen Diskurs oder Grautöne erwartet und so ganz neben der Spur liegt man mit der barbarisierten Rückseite des Kapitalismus ja auch gar nicht, aber die sonstige Regie ist recht uninspiriert und schafft so gar keinen Erzählfluss. Unmotivierte Attacken ohne Planung und Taktiken werden blank addiert; selbst potenziell viel versprechende Plotelemente wie der Marsch durch eine Salzwüste, Dschungelfallen oder das Hijacken eines Zuges laufen einfach so ab, ohne auch nur ansatzweise einen Nutzen daraus zu ziehen. Unfreiwillige Lächerlichkeit wechselt sich in rasanter Weise mit ausgespielten Greueltaten ab und schafft so nie ein einheitliches, sondern eher langweilendes Thema.
Die konkrete Kriegsführung vor Ort und damit die Action selber ist schwach; der Bodycount ist zwar hoch, aber fast alles läuft ohne Blutvergiessen ab, auch Zutaten wie Timing und Inszenierung und Wahrscheinlichkeit hat man vergessen.
Stattdessen werden wild Sexszenen dem Treiben der abgebrühten Soldateska unterschnitten, dass man sich fast bei Black Emanuelle in Afrika wähnt, würde die Hälfte davon nicht gezwungenermaßen ausarten.
Braucht man nicht.