Michael "Bully" Herbig, der nach Radiokarriere, seiner Comedy-Fernsehsendung Bullyparade und diversen Filmen mehr und mehr zur deutschen Allzweck-Humorwaffe erhoben wurde, schmeißt also wieder einmal einen Film auf den Markt. Und, wie wir es von ihm schon hinlänglich gewohnt sind: Wieder einmal handelt es sich auch hier um eine Entlehnung aus dem Repartoir seiner vormaliegen Sketchreihe. In diesem Falle eine überzogene Persiflage auf die österreichische Kaiserin und allseits bekannte "Kultfigur" Sissi (auch wenn Herbig das anhaltend verbal umschifft und leugnet, erfolgte die Umbenennung in "Lissi" wohl anzunehmenderweise aus lizenzrechtlichen Gründen), die in schmalztriefenden Filmen Mitte des letzten Jahrhunderts die Herzen zumindest der weiblichen Filmlientel auf unabsehbare Zeit eroberte. Ein gutes Potential böte dieser Stoff in seiner von Haus aus völlig überspielten Groteske also auf jeden Fall für ausladende, komödiantische Seitenhiebe.
Und doch: Mir schwante Übles nach dem "Genuß" von Herbigs bisherigen Filmen. Denn schon bei seinen vorangegangen Werken setzte er ausnahmslos auf den Holzhammerwitz, bei dem man keine Minute lang mit- oder gar weiterdenken muß sondern die billige Pointe stupid, langweilig und für meine Begriffe auf Null-Niveau "in your face" serviert bekommt. Für den Produzenten und Komiker selbst hat das natürlich den Vorteil, dass selbst die nicht gerade zahlenschwache Klientel der intelektuell sagen wir mal "eher moderat bemittelten" Mitbürger seine stumpfen Kalauer auch noch zu raffen in der Lage ist und im Kino, maßlos glücklich über diesen Umstand ("Heh, des hab' ich kapiert! Hö, hö..."), fast wie automatisch und in aller Regel in frenetisches Dauergelächter ausbricht. - Ich hingegen, als Freund eher subtiler Pointen (und dabei bin ich keineswegs überanspruchsvoll...), sitze da und sehe jeden der für mein Verständnis hilflosen Jokes Herbigs schon zwei Minuten vor ihrem eigentlichen filmischen Stattfinden vorher. Das macht mit der Zeit gähnen, zumal auch nicht ein Witz in diesem Animationsstreifen auch nur im Ansatz dazu geeignet war, meine Mundwinkel auch nur sachte nach oben zu bewegen. - Doch, wie gesagt: Humor ist Ansichtssache: Wer sich also für einfache Witze a la --"Jetzt kommt DER Hammer! *ein überdimensionaler Hammer erschlägt anschließend den Sprecher"-- begeistern kann, der wird von Herbig auch hier wieder und sicher in bekannter Manier gut bedient. Wer hingegen auf etwas anspruchsvolleren, subtileren Humor geeicht ist, der darf sich mit diesem Film auf eine laaangwierige Sitzung zwar zugegebenermaßen nett animierter, aber gänzlich lacher-freier Monotonie gefaßt machen.
Ich würde deshalb im finalen Schluß resümieren, dass Herbig auch hier zwar nicht wirklich etwas falsch als Solches macht. Denn er erkennt und trifft offenbar den "einfachen" Humor eines Großteils der Deutschen und damit wohl auch seines erklärten Zielpublikums. An meinem persönlichen Geschmack steuert er aber auch mit diesem Werk und seinen für mich drögen, eindimensionalen Rohrkrepierer-Schenkelklopfern eindeutig und meilenweit vorbei...