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Nun ist es 10 Jahre her, als ein junger Komiker auf Sendung ging, die Rede ist von Michael „Bully“ Herbig mit seiner Bullyparade. Dort ahnte noch niemand, das seine Ketsche so populär werden, das sogar Kinofilme darüber entstehen. Niemand ahnte, das er mit seinen beiden ersten Filmen, mehr als 20 Millionen Kinobesucher begeistern würde. Mit der Winnetou-Parodie „Schuh des Manitu“ begann 2001 alles, darauf folgte 2004 die Raumschiff Enterprise-Parodie „(T)Raumschiff Surprise: Periode 1“, mit diesen beiden Filmen legte er die Messlatte hoch für seinen dritten Geniestreich. Nach Abahachi und Mr. Spuck, folgt nun die nächste Verfilmung einer seiner legendären Charaktere, nämlich: Lissi. Waren die beiden Vorgänger Filme noch Realfilme, verschlägt es Bully nun in die Welt des Animationsfilm. Drei Jahre brauchte es bis dieser Film fertiggestellt wurde. Klar kann man noch keine Vergleiche mit „Shrek“ oder zuletzt „Ratatouille“ ziehen, was der Animation angeht, aber die Deutschen sind schon nahe dran, denn mit Witz und Charme kann der Film auf jeden Fall mit seinen Hollywood-Produktionen mithalten.

Wie man schon am Titel merkt, „Lissi und der wilde Kaiser“, werden die Sissi-Filme der 50er-Jahre parodiert. Nachdem Bully schon leichte Kritik von Pierre Brice, ehemaliger Winnetoudarsteller, einstecken musste, nach „Schuh des Manitu“, was wird wohl Karlheinz Böhm dazusagen. Böhm, der in den 50er, Kaiser Franz spielte. Schaut er sich den Film überhaupt an, wir werden es sehen. Oder was hätte die verstorbenen Romy Schneider (Sissidarstellerin) dazu gesagt, wenn die Figur parodiert wird, die sie noch berühmter machte?

Bei der Animation merkt man ganz genau, das Bully wusste was er wollte, die ganzen kleinen Details, die in diesen Film eingebaut wurden, sind einfach nur Genial. Genauso das Gesicht von Lissi, das sehr stark dem von Bully ähnelt.

Die Geschichte ist einfach nur Genial, zwar entspricht nicht alles der Vorlage von 1955, aber grade diese Szenen machen den Film so Besonders. Allen voran, das Schokokugel Golfen, Kutschen mit Navis, oder Yetis mit Snowboard.

Aber nicht nur Sissi wurde hier parodiert, sondern auch Hollywood-Blockbuster wie „Titanic“, „Fluch der Karibik“ oder „Troja“. Aber auch andere deutsche Komiker bekamen ihr Fett ab, wie Dieter Hallervorden oder Otto Waalkes. Und der Mann der nicht fehlen darf wenn es um Yetis geht, Reinhold Messner.

Bei der Synchronisation wurde das ehemalige Bullyparaden-Team mehrmals tätig, Michael Herbig, der Lissi und zwei weitere Stimmen synchronisiert, Christian Tramitz, der mehrere Rollen spricht, und Rick Kavanian, der ebenfalls mehrere Stimmen hat. Waldemar Kobus, spricht den Yeti, er war schon mal bei „(T)Raumschiff“ in einer kurzen Szene zu sehen.

Gags im Sekundentakt, man muss vor lauter lachen aufpassen, das man nicht den nächsten verpasst. Ein Feuerwerk ohne Ende. Sämtliche Sissi-Lischees werden ohne mit einer Wimper zu zucken durch den Kakao gezogen, aberwitzige Sprüche im Ösi-Slang. Hier wird so viel Wortwitz geboten, wie ich es selten zuvor gesehen habe, einfach gigantisch. Oder die ganzen süßen Tiere, die noch mal die Lacher erhöhen. Manche Gags waren schon von der Bullyparade bekannt, dies hat aber der guten Laune keinen Abbruch getan.

Fazit: Eine Urkomische Sissi-Parodie, die vor nichts halt macht. Und sollte dieser Film nicht die Erfolge seiner Vorgänger toppen können, so schreibt der Film zumindest Comedy-Geschichte. Kultkomiker, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Michael Bully Herbig, zieht nochmals alle Register und schafft eine richtigen Lachorgie.

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