Absolut starker Beginn, da macht der Film noch Spaß. Dann könnte man den Streifen eigentlich auch aus machen.
Die Story an sich ist cool und ich als Fernsehkritiker, der die offensichtlich immer stärker wachsenden Niveaulosigkeiten und Volksverdummungssendungen im deutschen (Privat-)Fernsehen immer mehr zum Kotzen findet, kann mich der Botschaft des Films nur zu 100% anschließen.
Problematisch ist nur, wenn ein schlechter Regisseur am Werke war, der absolut kein Gefühl für Storytelling, Tempo und Wichtigkeit bzw. Unwichtigkeit verschiedener Szenen hat.
Der Trailer suggerierte eine krasse und komödiantische Mediensatire - der ganze Film entpuppt sich dann aber mehr als holpriges Drama mit wenig Witz und wenig Satire. Unterhaltsam ist echt was anderes. Der Mittelteil, dabei handelt es sich um weit mehr als 60 Minuten Film, ist überladen von Hin und Hers, Schwierigkeiten und zähem Fortgang der Story, die teilweise immer mehr den roten Faden verliert und nicht zum Wesentlichen kommen mag, dass man fast schon geneigt ist, dem ganzen durch Vorspulen zu mehr Tempo zu verhelfen. Viel zu viele Szenen ab vom Hauptplot rauben Tempo, geben aber auch nicht mehr Tiefe.
Fazit: Free Rainer bietet zu wenig komödiantisches und insbesondere zu wenig Satire. Eher macht der Film betroffen, indem er schonungslos zeigt, was ich schon immer wusste. Widerliche Fernseh- und Meinungsmacher und ein Dummvolk was alles schluckt und immer mehr verblödet. Leider reicht diese Botschaft und die etwas überzogene Befreiung aus den Klauen der Volksverdummungssender nicht aus, um witzig/satirisch zu unterhalten. Der Film verliert sich in zähe Dramagewässer, rudert durch viele überflüssige Nebenarme und vergisst nur all zu oft dem Hauptstrom zu folgen. 120 Minuten sind mindestens 30 Minuten zu lang gewesen.
Sorry, aber trotz guter Idee und wichtiger Botschaft bleibt hier wieder einmal ein schwacher Film übrig - deutsches Kino halt.
5 von 10