Rodney Dangerfield dürfte den meisten Film-Fans bekannt sein durch seine eindrückliche Darstellung des perversen Vaters von Mallory Knox in Oliver Stone’s Kultfilm “Natural Born Killers”. Dass der Mann auch sehr sympathisch sein kann und sogar in der Lage ist einen Film in der Hauptrolle zu tragen bewies er bereits 1986 in der gelungenen Komödie „Back To School“.
Der Plot dieser College-Komödie ist simpel aber effektiv und erfrischend. Natürlich bietet die Story nicht viel Glaubwürdigkeit und auch einige logische Schwächen, doch darauf kommt es überhaupt nicht an. Der Film punktet mit seinen skurrilen Figuren, den liebevoll gezeichneten Charakteren, die allesamt hervorragend dargestellt werden von optimal besetzten Schauspielern.
Hauptdarsteller Dangerfield war an der Entwicklung des Drehbuchs maßgeblich beteiligt und daher ist ihm seine Rolle (der Milliardär Thornton Melon) absolut auf den Leib geschneidert. Im Gegensatz zu seinen sonstigen Auftritten in Nebenrollen darf er sich hier mal so richtig austoben und zeigt schauspielerisches und komödiantisches Talent.
Als Melons Sohn ist Keith Gordon (Hauptrolle in „Christine“) zu sehen und als dessen bester Freund der junge Robert Downey Jr., welchem man den abgedrehten Anarchisten und Outsider voll abnimmt. Burt Young als Chauffeur und guter Freund Melons überzeugt in einer schmuddeligen und grimmigen Rolle, genauso wie Paxton Whitehead als spießiger Professor.
Sally Kellerman spielt die attraktive und kluge Dr. Diane Turner, in die sich Rodney Dangerfield natürlich verliebt, triefend kitschig wird’s aber nie und ein bisschen Romantik steht dem Film sehr gut. In einem kleinen Gastauftritt spielt sich Autor Kurt Vonnegut übrigens selbst, nur eine von vielen großartigen Szenen.
Trotz einfacher Story überzeugt das Drehbuch mit vielen intelligenten Dialogen und einem gehörigen Schuss Situationskomik. Niveaulosen Fäkal-Humor sucht man hier zum Glück vergeblich und unter die Gürtellinie geht es niemals. Obwohl harmlos, ist der Humor nicht flach oder einfach, sondern familiengerecht und gut getimt. Kein Wunder, schließlich fungierte Harold Ramis als Produzent und schrieb auch am Drehbuch mit. Mitproduziert hat außerdem Chuck Russell, Regisseur von „Die Maske“ oder auch „Der Blob“.
Die Filmmusik erinnert stark an Elmer Bernstein, ohne dessen Stil zu kopieren, insgesamt ist ein sehr adäquater Score gelungen mit einem tolle Titel-Thema.
Regisseur Alan Metter selbst stand noch am Anfang seiner Karriere, „Back To School“ war gerade mal sein zweiter Film. Von da n ging es bergab und es folgte nur mehr belanglose Ware, wie zum Beispiel die schlechte Ben Stiller-Komödie „Geld stinkt nicht“ oder den unsäglichen siebten Teil der „Police Academy“-Reihe.
Fazit: Sehr sehenswert für Fans des Genres, gute Schauspieler und ein originelles Drehbuch sorgen für anderthalb Stunden hochwertige Unterhaltung mit vielen witzigen Gags.
07 / 10