Review
von Xander_LaVelle
Wer die Filme von Rob Zombie kennt, der weiß, dass er zumeist eine verstörende visuelle Darstellung mit reichlich Splatter Effekten erwarten darf. Das ist im Remake zu "Halloween" natürlich nicht anders. Somit bleibt er seinen Prinzipien treu, schafft es allerdings auch den Anforderungen des Originals gerecht zu werden.
So wird im Voraus das Porträt eines Killers kreiert, das dessen Beweggründe für seine Taten verdeutlichen soll. Dabei wird gezeigt, dass Michael aus einem ziemlich lieblosen und gewalttätigen Elternhaus entstammt. Erste Andeutungen gab es auch bereits aufgrund des Kinderstuhls in "Halloween: Resurrection". Natürlich ist dies keine Rechtfertigung zum Mord, kann aber durchaus als gutes Argument dafür genommen werden, was ein Monster entstehen lässt.
Es folgen mehrere Zeitsprünge, in denen Michael aber immer wieder begleitet wird. Hier entwickelt er auch schon frühzeitig ein Faible für Masken und setzt diese auf, weil er sich hässlich findet. Natürlich lässt dies auch bewusst Spielraum für Spekulationen.
Auch Dr. Loomis nimmt sich hier schon früh dem Serienkiller an und verabschiedet sich kurz bevor Michael plant aus der Anstalt zu entkommen. Gut ist hier auch, dass selbst der zwiespältige Arzt etwas näher durchleuchtet wird. So bekommt er mit seiner Profitgier (aufgrund seines Buches "The Devil's Eyes") einen ziemlich unsympathischen Unterton hinzugefügt, der seiner Zeit damals nur immer angedeutet wurde.
Laurie Darstellerin Scout Taylor-Compton hat natürlich im weiteren Verlauf die wohl schwierigste Aufgabe, die Schuhe von Jamie Lee Curtis zu füllen, die durch ihr Schauspiel zur Horror Ikone avancierte. Aufgrund des geänderten Drehbuchs gelingt ihr dadurch natürlich nicht die neue Scream Queen zu werden, auch wenn sie im Film reichlich herumkreischen darf.
Ziemlich amüsant ist, dass Danielle Harris, die bereits in Teil 4 und 5 die Tochter von Laurie spielte hier ebenfalls eine Rolle als Annie Brackett ergattern konnte. Allerdings musste sie hier auch ziemlich viel Haut zeigen...
Die Lauflänge ist schon immens geraten lang, kann aber für einen Horrorfilm dennoch gut genutzt werden und spätestens als Michael Myers dann Jagd auf seine Familie macht, kommt es zu einem wahrhaften Massaker.
Im direkten Vergleich ist das Original natürlich besser, dennoch gelingt Zombie ein gute Neuauflage des Kultfilms.