" Schon wieder ein neuer Halloween ? " werden sich sicher nicht wenige gedacht haben , als Zottelvieh Rob Zombie seine Version einer der beliebtesten , wenn nicht sogar der beliebteste Slasher der Filmgeschichte , Michael Myers , ankündigte .
Ein Remake des legendären ersten Halloween soll es auch noch werden ?
Das kann ja eigentlich nur in die Hose gehen , und siehe da ; buchstäblich ins Schwarze getroffen. Eine dermaßene Demontage bzw Entmystifizierung der wohl bekanntesten Inkarnation des schwarzen Mannes hat man bis dato noch nicht erlebt .
Als dauerpsychodreinblickendes , pseudocooles Blag mit Ambition zum Haustiere quälen/töten präsentiert uns Zombie den jungen Myers , der zudem eine Vorliebe für KISS hat ( die Vorgeschichte transportierte man , wohl aus nostalgietrendgerechten Gründen , ins Jahr 1978 , also genau dem Datum ,als das Original damals entstand.)
Und genau dieses soll der Streifen auch sein , oder zumindest was Zombie davon hält : Eine laute, kunterbunte, comichafte Krawallwelt, die nichts,aber auch rein gar nichts mehr mit dem Geist des Originals zu tun hat .
In einem asozialen "Familienhaushalt" hineingeboren ( wo Wörter wie "Fuck" , "Schlampe" und ähnlich geartetem Fäkalsprachgebrauch zum guten Ton gehören ) will man die Wandlung des spätereren Massenmörders nachzeichnen , was irgendwie auch nicht so recht schlüssig erscheinen will , kommt Klein Michael doch im ständigen Konflikt mit seinem dauerbesoffenen Stiefvater doch diesem weitaus sehr überlegen rüber , anstatt verschüchtert und voller Demut .
Zombies Motto lautet : noch greller , noch wilder , noch härter als das Original .
Tja , dumm nur ; daß der Film ursprünglich gar nicht so ausgelegt war und es auch nie so vorgesehen war und dieses hippe Teeniesplatterkorsett steht ihm schonmal gar nicht .Da blitzen blanke Titten , es gibt eine Nudelszene , hippe , vorlaute Teenies und und und . Sicher , das gab es im Original auch , nur der Zottelmaxe auf dem Regiestuhl wollte alles nochmal hundert mal moderner und heftiger , und wohl auch schockierender .
Dabei vergaß er aber eines : eine Atmosphäre zu schaffen , wie es das Original auch heute noch so verströmt , und die ist so dicht, düster und pechschwarz , daß es eine wahre Freude ist ( was man von dieser Version hier ganz gewiß nicht behaupten kann . )
Aber das interessiert ja das anvisierte heutige Jungpublikum nicht mehr , alles muß durch den Scream meets Saw Fleischwolf gedreht werden . Schockierend ist hier gar nichts , lediglich nur traurig , was Herr Zombie unter einem Remake eines Klassikers versteht . Das schließt auch die übliche Standardrede mit ein , die besagt , daß man mit einem Remake nur seine eigene Version des Urfilmes wiedergebe und auch neue Wege beschreiten solle .
Schön und gut , aber nicht wenn das Endprodukt jeglichen Respekt zum Original vermissen läßt,und es, wie in diesem Fall, schlicht und einfach scheiße ist . 1/10