Über den Sinn von Remakes lässt sich ja streiten. In manchen Fällen sinnvoll in anderen eher nicht. Bei "Halloween" hat es mir nicht so gefallen. Dabei sind die ersten 40 Minuten sehr interessant über die Figur Michael Myers inszeniert. Man erfährt mehr über seine Kindheit. Das ist auch von Rob Zombie gewohnt gut in Szene gesetzt. Er inszeniert Michael Myers Familie als den absoluten White Trash.
Der Vater ein stinkender Säufer ( klasse William Forsythe ) der die eigene Tochter heiß findet. Die Mutter eine Stripperin die zuhause sichtlich die Kontrolle verloren hat. Und halt der kleine Michael der in diesem Haus aufwächst.
Er ist in sich gekehrt, hat nur zu seiner Mutter eine einiger maßen normale Bindung und quält schon im frühesten alter kleine Tiere. Das ist auf der einen Seite interessant, auf der anderen verliert die Figur einen Teil der Unheimlichkeit. Beim Original war die Figur Michael Myers doch eher düsterer gehalten.
Der Anfang ist wie gesagt interessant und gut gemacht. Aber als Michael dann später aus der Nervenanstalt ausbricht und bekannter maßen nach Haddonfield aufbricht um seine Schwester Laurie zu suchen, ist der Film erschreckend lahm inszeniert. Vor allem für alle Leute, die das Original kennen. Das kommt daher weil der Film ab da an genau so abläuft. Natürlich es ist ein Remake aber ein bisschen mehr Einfallsreichtum hätte ich Rob Zombie schon zugetraut. Es passiert einfach nicht wirklich neues. Die Optik sieht feiner aus, der Sound hämmert mehr das ist klar. Aber diese düstere Atmosphäre und Verruchtheit die das Original besaß, fehlt dem Remake irgendwie.
Und wer sich bei dem Namen Rob Zombie auf harte FX freut wird enttäuscht sein. Die besten Szenen bietet da der Anfang oder der Ausbruch aus der Anstalt. Der eigentliche Mordrausch von Michael im 2ten Teil des Films ist erstaunlich "zahm" ausgefallen. Es gibt natürlich hier und da mal ein bisschen Blut und Messerattacken aber besonders harte Szenen gibt es nicht zu sehen. In der letzten Minute zeigt sich dann wieder die Handschrift Rob Zombies und ist ein kleiner Wehrmutstropfen. Da erkennt man dann auch das der Regisseur es eigentlich kann, was der Anfang auch zeigt.
Die bekannten Schauspieler sind zahlreich und eher ein Grund zur Freude. Unter anderem spielen neben Malcom McDowell, William Forsythe und Sheri Moon Zombie in kleinen Nebenrollen: Brad Dourif, Sybill Danning, Ken Foree, Udo Kier, Danny Trejo, Dee Wallace und Adrienne Barbeau.
Beim nächsten Mal würde ich mich doch eher freuen was Eigenes von Rob Zombie zu sehen. "Haus der Tausend Leichen" und "TDR" haben ja gezeigt das er gute Filme machen kann mit kleinen Anspielungen auf alte Horrorklassiker. Da war vielleicht ein ganzes Remake um seine liebe an den Filmen zu huldigen etwas zu hoch gegriffen.
"Halloween" ist nicht schlecht gemacht, das zeigen die Szenen die neu sind. Aber der Rest ist einfach bekannt und ermüdend uninteressant. Die gleiche Intensität wie der Klassiker, erreicht das Remake bei weitem nicht.