Review

Als absloluter Fan von Carpenters Klassiker hatte ich ja so meine Zweifel als ich hörte, dass Halloween neu verfilmt werden sollte. Das wäre so ungefair das Gleiche, als würde ein Künstler versuchen Da Vicis Mona Lisa neu zu malen. Ich bin zwar der Meinung, dass Rob Zombie einer der überzeugensten Newcomer Hollywoods ist, was er zweifelsfrei in "House of 1000 Corpses" und dem genialen "The Devil's Rejects" bewiesen hat, aber dennoch wollten meine Zweifel nicht weichen. Ich habe mich aber trotz aller Zweifel zum Kinobesuch aufgerafft, und was ich dort zu sehen bekam, hat mich doch sehr positiv überrascht.
Der positivste Punkt hier ist wohl, dass Zombie keine 1:1 Kopie des Klassikers präsentiert, sonder eine ganz eigene Interpretation des Stoffes aufweist. Die Kindheitsszenen von Michael stehen im ersten Teil des Films im Vordergrund und zeigen einen kleinen Jungen, welcher aufgrund seines sozialen Umfeldes Hass auf andere entwickelt. In seinem Elternhaus erfährt Michael duch seine ältere Schwester und seinem Stiefvater auch nur Dessinteresse an seiner Person. Einzige Lichtblicke sind seine kleine Schwester Laurie und seine Mutter, welche zwar versucht für ihn dazusein, aber aufgrund ihres Jobs auch nicht immer Zeit hat.
Zombie gelingt in diesen Szenen etwas, was man so in einem Slasher bisher noch nicht gesehen hat, nämlich Gefühle wie Hass und Mitgefühl dicht nebeneinander zu stellen.

Der zweite Teil des Films ist das eigentliche Remake, wo Michael, welche vom kleinen Jungen zum breiten Hühnen mutiert ist, aus der Anstalt ausbricht und seine kleine Schwester Laurie aufsucht. Hier ist das Spiel von Scout Taylor-Compton positiv zu erwähnen. Der Wechsel vom kindlichen Schulmädchen zum verstörten Opfer geht einem zum Schluß richtig an die Substanz und kann auf ganzer Länge überzeugen.

FAZIT:
Ein wirklich gelungenes Remake, welches seinen Vorgänger nicht kopiert sondern neuinterpretiert, und sich neben dem Klassiker durchaus sehen lassen kann.

Details
Ähnliche Filme