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Den Grundstein legte Mario Bava mit "Reazione a catena" und 7 Jahre später drehte John Carpenter den ersten richtigen Slasher, "Halloween". Dieser wurde ein Riesenhit und es dauerte nicht lange da folgten weitere Slasher: Freitag der 13.", "Maniac", "Sleepaway Camp" und wie sie alle heißen. Inzwischen sind fast 30 Jahre vergangen und die Slasherwelle der 90er, ausgelöst durch "Scream" und "I know what you did last Summer", flaut langsam aber sicher ab. Letztes Jahr versuchte "See no Evil" nochmal dem Slasherfilm neues Leben einzuhauchen, doch natürlich floppte er. Die Leute wollen keine Slasher mehr sehen. "Saw", "Hostel" und "Wrong Turn" sind angesagt. Der Terrorfilm boomt wie nie, Slasher sind out.

2007 ist das Jahr der Fortsetzungen und Remakes schlechthin und natürlich kehrt auch Michael Myers auf die große Leinwand zurück. Nach dem eher schlechten "Halloween: Resurrection" besinnte man sich glücklicherweise darauf keine weitere, überflüssige Fortsetzung auf die Kinos loszulassen, sondern ein Remake unter der Regie von "Haus der 1000 Leichen" Regisseur Rob Zombie.

"Halloween: Retribution" ist alles andere als eine 1:1 Kopie des Orginals. Wir erfahren eine ganze Menge über die Kindheit von Michael. Warum wurde er zum durchgeknallten Killer? "Halloween: Retribution" liefert die Antwort. Das ist auf der einen Seite ganz interessant, nimmt aber zuviel Platz im Film ein. Rob Zombie hätte sich auf einige Minuten beschränken sollen, das Ganze dauert aber eine ganze Stunde.

Michael Myers zählt neben Jason Vorhees und Freddy Krüger wohl zu den beliebtesten Massenmördern der Filmgeschichte. Die Tatsache das der Serienkiller hier zu Beginn als kleiner Junge mit langen Haaren rumrennt und damit aussieht wie ein Metler ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Außerdem hat Michael nie auch nur einen Piepser von sich gegeben, bei "Halloween: Retribution" redet er wie ein Wasserfall, zumindest in der ersten Stunde.

Myers beschränkt sich nicht nur darauf seine Schwester um die Ecke zu bringen, sondern startet bereits als kleiner Junge einen Serienkill. Außerdem endet Michaels Streifzug nicht damit das er seine Schwester umbringt, danach kommt noch was. Rob Zombie gewährt uns einen Blick in die Anstalt in die Myers eingeliefert wird. Die Idee ist nicht schlecht, aber leider hat Herr Zombie das Ganze zu sehr in die Länge gezogen. Es dauert 1 Stunde bis Michael Myers aus der Anstalt ausbricht, seine Maske ausgräbt und sein Streifzug und somit das eigentliche Remake beginnt. Mehr als die Hälfte des Films sind vorbei, und das ist eindeutig zu lang.

Die Morde sind, im Vergleich zum sehr unblutigen Orginal, recht brutal und die Szene als Michael seinem Stiefvater die Kehle durchschneidet ist relativ blutig. Mit Blut hält sich Rob Zombie im Vergleich zu "Haus der 1000 Leichen" etwas zurück, im Vergleich zum Orginal ist der Film eine wahre Blutorgie.

"Halloween: Retribution" ist aber nicht nur blutiger als das Orginal, er ist auch viel sadistischer. Michael Myers beschränkt sich nicht mehr darauf die Leute einfach nur umzubringen, er sticht wie ein Verrückter auf seine Opfer ein.

Malcolm McDowell spielt Dr. Loomis. Der gute Mann macht seine Sache nicht schlecht, stellt in meinen Augen aber eine kleine Fehlbesetzung dar. Er sieht dem leider inzwischen verstorbenen Donald Pleasence kein bisschen ähnlich. Außerdem kommt Loomis im Film einbisschen zu kurz.

Tja, was soll ich sagen? Ich bin einwenig enttäuscht. An sich ist der Film nicht schlecht, es ist nur halt nicht mehr "Halloween". Das einzige was den Film mit Carpenters Werk verbindet ist die Tatsache das der Mörder Michael Myers heißt und die fantastische Musik, die aber nur ganz selten erklingt und zudem nicht so recht zum Film passen will. Der ganze Charme, die Spannung und die Atmosphäre des Orginals gehen flöten. "Halloween: Retribution" ist kein richtiger Slasher mehr, sondern geht eher in Richtung Terrorfilm und ein Remake ist der Film auch nur bedingt, es ist die Vorgeschichte. Der Titel "Halloween: Retribution" passt somit nicht wirklich zum Film, mit Vergeltung hat das Ganze wenig zu tun. Besser wäre gewesen: "Halloween: The Beginning".

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