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Thomas Archer hat es weit gebracht. In seiner Firma ist er hoch angesehen, er führt eine glückliche Ehe und finanziell hat er ausgesorgt. Doch als er eines Nachts von einer Party heimkommt, findet er seinen Sohn ermordet vor. Der Einbrecher, der noch im Haus ist, schlägt ihn nieder und misshandelt seine Gattin. Diese Ereignisse hinterlassen auch in der Ehe einen gewaltigen Knacks, was letztendlich zur Trennung führt. Daraufhin begibt sich Tom in psychiatrische Behandlung. Als kurze Zeit später die Ermittlungen der Polizei und somit die Suche nach dem Täter aufgrund von Personalmangel eingestellt werden, macht ihm sein behandelnder Arzt Dr. Heller einen ungewöhnlichen Vorschlag. Für einen Obolus in Höhe von 500 000 Dollar bekommt Archer den Täter ausgeliefert und erhält damit die Möglichkeit, den Tod seines Sohnes zu sühnen...

Wenn ich diesen Streifen einigermaßen zusammenfassen will, muss ich leider ein wenig mehr von der Handlung verraten als mir lieb ist, denn die obige Inhaltsbeschreibung bekommt der Zuschauer unter anderem in Rückblenden erzählt, die sehr geschickt in die eigentliche Handlung integriert wurden.

Überhaupt liegen die kompletten Stärken von „Rache" in seinen ersten, etwa 60 Minuten. Dort stimmt alles: Regie, Kamera, Schnitt und auch die Hauptdarsteller Ron Eldard und Til Schweiger (nicht unbedingt mein Liebling) liefern sich ein gutes Duell und geben eine glaubwürdige Performance ab.

Doch dann beginnt das Drehbuch zu schwächeln, was auch damit zusammenhängt, dass der Film mit zunehmender Spieldauer immer konventioneller gerät und in einem 0815-Showdown mündet, der noch dazu wieder so einiges an Klischees parat hält. Der anfangs eher ungewöhnlich aufgebaute Streifen mutiert plötzlich vom interessanten Psychoduell zum Standard-Actioner, bei dem man den Eindruck hat, dass Drehbuchautor Joe Chappele irgendwann die Ideen ausgingen. Und auch die Regie von Debütant Joe Etting, die insbesondere beim sehr schicken Vorspann brillant gerät, wirkt plötzlich ein wenig lustlos.

Dennoch hat sich „Rache" insgesamt 7 Punkte verdient. Trotzdem ärgert es mich, dass man im letzten Teil so viele der anfangs gewonnenen Pluspunkte verspielt. Ich denke allerdings, dass viele andere dies gar nicht so dramatisch sehen wie ich. Menschen die Filme wie „Death sentence" mochten, dürften auch hier die richtige Klientel sein.

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