2006. Die Bruderschaft hat sich mittlerweile in Taiwan niedergelassen. Xiao Lan, ein rebellisches Mädchen das ihre Familie eiskalt umbrachte; Ah Jian, ein heißblütiger Junge, der querschnittsgelähmt ist; Zhong Dao, der vom gewalttätigen Tode seiner Schwester verfolgt wird; Ya Zhu, eine hübsche Nachrichtensprecherin; Ren Fang, ein Assistenz-Professor mit einer verheißungsvollen Zukunft haben eines gemeinsam: Alle zusammen sind sie normale Individuen, die versuchen, ihr Leben in Taipei in den Griff zu bekommen. Doch eines Tages führt das Schicksal sie plötzlich zueinander, als ein Abgesandter der Legion X ihnen erscheint und jeden zu einem Test beruft. Sie sollen zeigen, ob sie in der Lage sind, ihre Superkräfte in den Dienst der Legion zu stellen.
Das Leben der jungen Rekruten ändert sich so unwiderruflich auf grundlegende Art und Weise, denn die Jahrhunderte alte Bruderschaft sucht dringend nach frischem Blut...
Dieses aus Taiwan stammende Werk wird auf dem DVD_Cover als asiatische Antwort auf "X-Men" angepriesen, was jedoch sicherlich etwas zu hoch gegriffen ist, auch wenn einige Parallelen durchaus zu erkennen sind. Allerdings fehlt es dem Film doch etwas an Klasse, um mit dem Hollywood-Blockbuster messen zu können. Warum "Legion X" jedoch von vielen als langweiliger und schlechter Film mit einer nicht zu verstehenden Story gebrandmarkt wird, kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen.
Sicher, das angekündigte Effekt-Spektakel findet hier nicht statt und die vorhandenen Effekte genügen nicht den höchsten Ansprüchen und in Sachen Action hätte man etwas mehr bieten können, aber ansonsten wird dem Zuschauer hier doch eine interessante Geschichte geboten, die auch spannend und unterhaltsam erzählt wird. In den ersten 30-45 Minuten wird etwas intensiver auf die einzelnen Charaktäre eingegangen, was man dem Film nun wirklich nicht negativ ankreiden sollte. Natürlich hätte man in dieser Phase auch durchaus etwas Action einbauen können, um das ganze noch etwas aufzuwerten, aber uninteressant ist der Storyaufbau jedenfalls nicht.
Die einzelnen Rekruten werden dem Betrachter gut nähergebracht und man erfährt auch etwas über sie, was die Geschichte vor allem zum Ende hin noch etwas nachvollziehbarer und verständlicher macht. Man sollte dem Film schon von beginn an seine volle Aufmerksamkeit schenken, denn sonst kann es durchaus passieren, das schnell der rote Faden verlorengehen kann, da man erst am Schluß die ganzen Zusammenhänge richtig erkennt.
Natürlich ist dieser Film auch Geschmackssache, manch einer wird mit ihm sicher nicht viel anfangen können, doch mir persönlich hat er sehr gut gefallen und ich fühlte mich auch bestens unterhalten. Ich finde sogar, das hier noch Potenzial für eine oder mehrere Fortsetzungen vorhanden ist, gegen die ich nichts einzuwenden hätte. Und wenn dem so sein sollte und vielleicht wirklich noch etwas folgen sollte, wobei man dann ja mehr Action einbauen könnte, dann wird man diesen Film im nachhinein wohl mit ganz anderen Augen sehen, nämlich als gelungene Einführung in eine komplexe Thematik, aus der man noch eine Menge herausholen kann.
Insgesamt gesehen ist "Legion X" sicherlich kein cineastisches Meisterwerk, bietet aber in meinen Augen kurzweilige und interessante Unterhaltung. Ein Film, dem man ruhig eine Chance geben sollte, denn so schlecht, wie einige sagen, ist der Film nun wirklich nicht.
6,5/10