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Basierend auf einer Arbeit des in Kanada über Jahrzehnte höchst populären Kriminalromanschriftstellers William Deverell, welcher sich als Anwalt für Strafrecht und auch politischer Aktivist schon beruflich meist mit der Materie des Strafrechts und True Crime beschäftigt hat, wird hier eher eine Art reißerische Fiktion über die Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle sowie die Vorhersage und Steuerung des menschlichen Verhaltens geboten. Deverell, welcher bspw. auch die Fernsehserie Die Waffen des Gesetzes (1987) kreiert hat und dessen Lieblingsfigur mit Sherlock Holmes die genau andere Seite der Medaille ist, geht hier eher in die Richtung faktenbasiertes Drama mit spekulativen Elementen, oder auch dem politisch paranoiden Thriller, Bezug genommen wird v.a. auch auf die Folterforschung und -praxis von CIA, speziell dem Forschungsprogramm MKULTRA ab 1953, dem Kubark-Manual und dessen Experimenten und Affären sowie den Duplessis-Waisen:

Polizist Kellen O'Reilly [ Michael Ironside ] rettet eines Abends bei einem Überfall mit Geiselnahme in einem Drugstore der ihm bekannten Zivilrechtsanwaltin Sarah Paradis [ Lisa Langlois ] und den anderen Anwesenden das Leben. Allerdings geht der als Geisel gehaltene Anwalt Bob Champlain [ Harvey Atkin ] dabei drauf, wobei O'Reilly schnell Absicht und nur Verdeckung einer anderen Straftat dahinter vermutet und zusammen mit seinem Partner Raolo Basutti [ Stefan Wodoslawsky ] dieser Spur nachgeht. Dabei stößt er schnell auf den Gauner Johnny Ronce [ Howard Jerome ], der aber ebenso schnell seine Schergen losschickt, und er stößt auch auf die Machenschaften von Doctor Satorius [ Christopher Plummer ], dem auch schon Paradis auf den Fersen ist.

"That guy looks like you, Kellen."
"It is me."
Die Figur vom Ironside Michael ist optisch und seelisch schon am Ende, bevor der Film und der ganze Schlamassel für ihn erst so richtig losgeht. Die Scheidungspapiere unterschrieben im zerwaschenen Parka, darunter das langweilige Karohemd, das ist sein Aufzug für ein letztes Treffen mit der großen Liebe seines Lebens und mit der jetzigen Exfrau das letzte Date. Unrasiert und ungewaschen, einzig nur noch die Erinnerungen halten ihn am Leben und das Mitleid seiner früheren Partnerin, die ihm zum Abschied mehrmals das "take care of yourselves" ans Herzen legt. Der Film über diesen Mann und seine weiteren Erlebnisse und Erfahrungen gleich so eher blass in der Optik gehalten, in den Farben zumindest, die auch ausgebleicht und verwaschen gehalten sind und wie Ewigkeiten über dem Haltbarkeitsdatum und auch etwas mit Fernsehfilm-Flair.

Weihnachten steht kurz vor der Tür, aber außer etwas weißen Flächen beim Anblick aus der Luft herab auf die ansonsten gedrungen wirkende Stadt sieht und merkt man davon nichts, keine feierliche oder wenigstens frohlockende Atmosphäre, werden vielmehr mehrere Schauplätze, mehrere Kriegsschauplätze eröffnet und nach und nach Personen auf beiden Seiten der Geschichte vorgestellt und eingeführt. Ein grausamer Mord an einem windigen Erpresser, ein scheiternder Gerichtsprozess, die Diskussionen über Streik kurz vor den Feiertagen, ein Aufbrechen verdrängter Halluzinationen, ein schmieriger Anwalt, der unverhohlen seine Sekretärin anbaggert bis hin zur Belästigung; all dies kommt zusammen zu einem nächtlichen Überfall in einem Drug Store, in dem der zufällig anwesende Polizist schneller und v.a. auch zielsicherer als seine Gegenüber und dennoch mit einer toten 'Geisel' und dem Rückzug der übriggebliebenen 'Räuber' ist.

Es könnte auch ein ganz normaler Polizeifilm sein und werden, mit einem Cop eher auf der unteren Leiter der Karriere, der ehemalige Partner von früher jetzt als Vorgesetzte begrüßen muss und immer noch im Großraumbüro statt im bequemen Lederstuhl vor dem eigenen eichenden Schreibtisch sitzt. Die erste Phase vor und nach der Schießerei folgt man auch dieser Routine, werden allerlei Spelunken, allen voran einem Sexstore mit Pornokino hinten dran abgeklappert und Verdächtige und Fragen gestellt, immer mit dem Hintergrund der Machenschaften der CIA, die da noch eher versteckt und zaghaft in die Story hineinlugen und noch nicht zentral involviert sind. Aufgrund der spröden, trockenen, nicht gleich langweiligen Regie, die Wert auf Realismus zu legen scheint und aufgrund der Herkunft, die eher an vergleichbar kleines und Popeye Doyle a.k.a. Manhattan Connection (1986) erinnert, sind auch die weiteren Vorgänge wie die Entdeckung eines speziellen Filmes interessant, das 'Stellen' eines Gangsterbosses in dessen hauseigenen Wellenessareals oder die weitere Konfrontation auf der Straße mit einem Killertrupp, bei der erst eine dränierte Autobombe gezündet wird und dann noch die Schusswaffen entleert.

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