Review

Daniel Plainview ist ein einfacher Arbeiter, der in den Weiten der USA anfang des 20. Jahrhunderts nach Silber sucht. Er wird auch fündig, aber er findet kein Silber, sondern Öl.Nach und nach baut er sich eine Firma auf, die im großen Stil nach Öl bohrt, und dieses an die Konzerne verkaufen will. Zusammen mit seinem kleinen Ziehson H.W. leitet er die Firma rücksichtslos und unbarmherzig. Er lügt, betrügt, behandelt Menschen wie Scheiße - sein Reichtum wächst, aber auch sein Hass auf alles und jeden, ausser sich. Und dann ist da noch Prediger Eli, mit dem er sich bei seiner Suche nach immer mehr Reichtum in einem kleinen Ort angelegt hat...

Fazit:
Was soll man hier groß sagen. Paul T. Andersons Filme waren nie mein Fall - mit der Ausnahme Boogie Nights. Hier hat er aber ein Meisterwerk abgeliefert! Die musikalische Untermalung dient nicht dazu die Bilder zu untermalen - der Sound IST die Bilder! Asynchrone Melodien und Töne fügen sich in das Gesamtbild wie Wasser in ein Glas! Die Darsteller sind allesamt super - aber Daniel Day-Lewis hat sich hiermit ein schauspielerisches Denkmal gesetzt! Er spielt wie wahnsinnig, und er IST Plainview! Ebenso Paul Dano, der mir das erste Mal in Little Miss Sunshine auffiel - er lebt den Prediger Eli! Das Aufeinandertreffen dieser beiden Figuren im Film ist einfach nur als grandioser Meilenstein des Schauspielens zu kennzeichnen - das Ende des Films somit einfach göttlich!

Der Film ansich wird aber sicher nicht jedem zusagen. Ich würde ihn am ehesten mit dem Stil von "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" vergleichen. Ruhige Bilder, schöne Landschaften und eine langsame Erzählweise. Das wird einem schon in den ersten Minuten des Films mehr als deutlich gezeigt - bis das erste Wort fällt, vergeht schon eine ziemliche Weile. Action gibt es ansich keine - nicht einmal wenn ein Ölturm in Flammen steht oder dergleichen. Die Stärken des Films liegen einfach wo ganz anders - und das ist auch gut so. Die Geschichte der Ölmagnaten in den USA wird am Rande aufgriffen - primär geht es aber nur um die Figuren des Plainview und des Eli. Dabei haben wir hier aber beileibe kein Kammerspiel ;)

Für mich eine absolut klare 9/10 Punkten, mit Tendenz zur 10/10!

Zudem ist es dank der supergenialen Bilder der Landschaften wirklich zu Empfehlen zur Blu-Ray zu greifen. Diese bietet ein spitzenmässiges Bild und einen super Ton. Die Scheibe würde ich mal mit 9/10 bewerten - die ist ihr Geld mehr als wert. Interessant ist zudem die kurze Doku über die Ölförderung zu der Zeit - anhand eines Stummfilms aus dem US-Archiv von 1915.

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