Der Psychologe Dr. Norman Johnson wird unter dem Vorwand, bei einem vermeintlichen Flugzeugabsturz therapeuthische Ersthilfe zu leisten, mitten auf den pazifischen Ozean verfrachtet, wo er feststellen muss, dass die Navy dort bereits mit einer beachtlichen Flotte Stellung bezogen hat... und, wie sich herausstellt, in Wahrheit erste Vorbereitungen zur Kontaktaufnahme mit einer außerirdischen Intelligenz trifft, die man in einem 300 Meter tief im Meer georteten Raumschiff vermutet. Neben Norman selbst befinden sich auch noch dessen ehemalige Patientin Beth Halperin, der Astrophysiker Ted Fielding sowie der Mathematiker Harry Adams in dem Team, das zu einer in der Nähe des Raumschiffes gelegenen Unterwasser-Station abtauchen und von dort die Untersuchungen leiten soll. Gesagt getan, also fährt man runter und besichtigt auch bald darauf das Schiff, das sich doch tatsächlich als amerikanisches Fabrikat entpuppt und offenbar aus der Zukunft stammt. In einem Lagerraum an Bord des Schiffes findet das Team eine große, goldig schimmernde Kugel vor und auf der Brücke entdeckt man die Leiche eines Besatzungsmitglieds, dem der Schädel eingeschlagen wurde. Norman und die anderen müssen bald unsanft erfahren, dass die "Sphere" offenbar wirklich außerirdischen Ursprungs ist und jedem, der sie betritt, die Gabe verleiht, seine Vorstellungen Realität werden zu lassen... Knappe acht oder neun Jahre früher hätte Barry Levinson innerhalb der durch James Camerons "The Abyss" ausgelösten Welle von Unterwasser-Horror-Streifen eventuell noch halbwegs zu einem Erfolg schwimmen können, aber ein Jahr nach dem inhaltlich ähnlich angelegten "Event Horizon - Am Rande des Universums" (hüben wie drüben sich manifestierende Ängste und Psychosen sowie ein gruselig-kugeliges Objekt im Kern!) sieht er mit seinem "Sphere - Die Macht aus dem All", der nun halt nur daherkommt wie schlecht abgekupfert, im wahrsten Wortsinn kein Land mehr. Neben "Congo" bereichert er dadurch aber immerhin die Reihe der ziemlich versemmelten Michael Crichton-Adaptionen um ein weiteres Exemplar, allerdings hatte das besagte Affentheater zumindest noch den Vorteil, hart-trashig und aufgrund der flotten Erzählweise sowie den munter aufdrehenden Darstellern absolut Guilty Pleasure-tauglich zu sein, was man von dieser trüben filmischen Brühe hier aber beileibe nicht behaupten kann. Nö, als fade-dröges sowie durch die Bank unlogisches Science-Fiction-Spektakel geht "Sphere - Die Macht aus dem All" trotz seiner namhaften Besetzung leider nicht einmal als gutes Star-Kino durch. Doch nicht nur das, auch reinweg unter Genre-Aspekten betrachtet ist hier mal absolut nix zu holen: Mit der Spannung ist es an Bord der Unterwasser-Station nämlich nicht weit her, das verworrene Mysterium rund um die titelgebende Kugel stößt den Zuschauer in gesetzten Abständen eher bewusst vor den Kopf als dass es einen für die lasche Handlung einnehmen würde, und am Ende bleiben neben zahllosen Logik-Lücken mal wieder viele offene Fragen und das Gefühl, hier nach Strich und Faden an der Nase herumgeführt worden zu sein. Levinsons Inszenierung in Kapitel-Form verhindert dann auch effektiv, dass sowas wie ein Erzählfluss oder zumindest ein bisschen Drive aufkommen. Bleibt noch zu sagen, dass man kaum eine Szene zustande gebracht hat, die wie angedacht funktioniert, und man dem Drehbuch, an dem auch Kurt Wimmer mitgewerkelt hat (dessen eigene Regie-Arbeiten ja auch immer auch nicht gerade durch gut durchdachte, wasserdichte Plotten bestechen *hüstel*), die Querelen während der Produktion und die vielen Umschreibe-Aktionen durchaus anmerkt. Mit der Kohle, die dieses frustrierende Machwerk ja dennoch sichtlich gekostet hat, hätte man Dustin Hoffman, Sharon Stone und Samuel L. Jackson (die, was die Performances anbelangt, allesamt jeweils ihren völlig eigenen Film zu schieben scheinen) dann auch lieber gleich 'nen Bade-Urlaub in irgendeinem Ferien-Resort inklusive Tauch-Kurs finanzieren sollen, dann hätte ich mich zumindest nicht damals für teuer Geld im Kino durch diesen Stuss quälen müssen. Fazit: Hollywood von seiner schlimmsten Seite. Lieber nochmal "Event Horizon" gucken...
2/10