Review

Es war klar das solch ein Film wie "Freitag der 13te" unzählige Nachfolger finden würde. Die wohl bekannteste Slasherfilmreihe rund um Ferienlager dürfte wohl die "Sleepaway Camp" Reihe sein. Leider muß jedoch der erste Teil (abgesehen vom Ende) zu dem schwächsten der Reihe gezählt werden; passiert doch (fast) rein gar nichts.

Die Story ist schnell erzählt. In der Nähe eines Feriencamps machen Angela, ihr Bruder Peter und Daddy Urlaub. Durch Fahrlässigkeit eines Betreuers wird Angelas Dad von einem Motorboot überfahren. Peter überlebt das Unglück ebenfalls nicht...8 Jahre später: Angela ist zu einem jungen, introvertiertem Mädchen herangewachsen, das alles andere als Bock auf den diesjährigen Urlaub hat. Muß sie doch mit ihrem Cousin ins Ferienlager "Camp Arawake". Dort lauern nicht nur pädophile Köche, sondern auch zickige Mitteenies, arrogante Betreuerinnen und zu Streichen bereite Jungs...doch stille Wasser sind bekanntlich tief!!!

Was will ich damit sagen? Das was eigentlich von vorneherein klar ist - Angela ist der Mörder. Somit fällt das "Whodoit - Spiel" raus und so etwas wie Spannung kommt nur bei den wenigen Mordszenen auf. Der größte Teil des Films ist einfach nur langweilig und öde. Wenn ich z.B. ein Baseballspiel sehen will guck ich mir ein echtes an und brauche nicht solche unnützen, in die länge gezogenen Füllszenen.

Denn den Charakteren verleihen sie ohnehin wenig Tiefe. Starres agieren gibt es zwar kaum, sind die Darsteller nun wirklich dieseits der 15 und hier scheinen die Rollen wirklich altersgerecht verteilt worden zu sein. Die Kids luschen also in die Kamera, grinsen - man merkt: Schauspielkunst ist das nicht. Aber man könnte fast meinen es wurde mit "echten" Betreuern gedreht - diese verhalten sich nämlich Slasherfilm-ungerecht wahrlich seriös, was dem Film ein wenig...ähh...Authenzität verleiht.

Leider kann der Part der Angela nicht wirklich überzeugen. Zwar nimmt man ihr die Rolle der introvertierten und stillen Maus ab, Pamela Springsteen in Teil 2 und 3 mimt da die Psychopathin aber weitaus besser...

Zwar nehmen sich die Nachfolger weniger ernst als dieser erste Teil, aber seien wir doch mal ehrlich. Unzählige Morde in einem Ferienlager und alles läuft nach Schema F weiter? Das geht in einem Trash - Steifen, aber nicht hier! Somit ist atmosphärisch auch nicht nicht viel zu holen. Die Handlung plätschert so vor sich und wären da die wenigen netten Make-Up-Effekte nicht, wäre es noch lahmer.

Und selbst die können nur bedingt überzeugen. Das meiste findet im Off statt, dafür sind meist die Endresultate sichtbar. Jedenfalls sind die verunstalteten Körper dann ansehlich geraten und in zwei Szenen wird sogar onscreen gemordet. Das dabei ähnlich "Freitag der 13te" ein "Pfeilmord" nicht fehlen darf ist klar - sehr gut geschnitten! Auch die "Luftblasentechnik" wurde für die damalige Zeit recht nett umgesetzt.

Komme ich zum Highlight des Films:

SPOILERWARNUNG!

Angela ist / war ein Junge. Denn nicht Angelas Bruder starb bei dem Bootsunfall, sondern Angela. Der Junge Peter wurde von der nervigen (echtes Overacting und eine scheiss besetzte Rolle) Mutter zu Angela umgewandelt. Das wird erst in der letzten Minute klar, die zwar nicht für die langweiligen Rest entschädigt, aber dennoch KNALLHART ist. Horror pur und superverstörend!!! Wirklich ein Schockeffekt - wer ihn schon gesehen hat, weiss was ich meine: Angela mit ihren großen Kulleraugen, Myers-ähnliches röcheln, ein sichtbarer Penis unter dem schönen Mädhcengesicht und dann dieser irrer Blick....wow!

SPOILERENDE

Insgesamt gesehen ein eher unterdurchschnittlicher Slasher, der außer ein paar netten "creative killings", die leider meist unblutig sind, keine Höhepunkte oder Besonderheiten hat. Die Nachfolger sind zwar "oberflächlicher", dafür schwarzhumorig und bieten auch genug F/X um den Splatterfrfeund zu befriedigen.

(Die Wertung von 4 kommt nur wg. des Ende zustande - andernfalls würde ich 3 geben!)

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