Review

Nach Sichtung dieses Sommercamp-Slashers ist es kaum vorstellbar, dass man sich im Vergleich zum Pendant, der „Freitag der 13.“ – Reihe, überhaupt weitere Fortsetzungen erlaubte.
Das Abziehbild eines unterirdischen Slashers, mal einfach so dahin geklatscht und ohne jegliche Spannung und Momente zum Mitfiebern versehen.
Wenn der komplette Dilettantismus nicht einige Schmunzler hervorrufen würde, könnte man die knapp 85 Minuten wohl kaum ohne Hör – und Sehschaden überstehen.

Storytechnisch haben wir hier ohnehin nur einen Hauch:
Angela überlebte als Kind einen Bootsunfall, kommt bei ihrer Tante unter und kehrt nach acht Jahren im Zuge eines Campurlaubs an diesen Schauplatz zurück, wo sich gerade ein Killer durch die Feriengäste metzelt.

Da benötigt es nicht viel, den Täter auszumachen, deutlichste Hinweise werden direkt beim ersten Mord gegeben, womit auch das beliebte Whodunit wegfällt.
Wäre zu verschmerzen, doch als Ausgleich wird hier übelstes Schmierentheater geboten.
Grottige Amateurdarsteller, die wie Karikaturen durchs Bild laufen und völlig überzeichnete Stereotypen darstellen. Viel zu lange wartet man auf den Einsatz des Killers, während quälend lange Passagen das Geschehen strecken.
Denn wer benötigt schon ein Baseballspiel ohne Tempo, diverse Streiche mit dem Außenseiter und Zickengetue unter den Tussen?
Einzig einige Dialoge, die vielleicht auch einfach dumm übersetzt wurden, heitern das Geschehen auf. Sätze wie „Das war ein Jux, mach kein Putz“ oder „Ihr Blödies, kommt da sofort runter“ würden heutzutage unter Satire laufen.

Und dann noch Angela, die nach so langer Zeit immer noch traumatisiert scheint. Die sitzt zunächst starr im Abseits und schweigt, wird von allen Seiten gemobbt, bis der Kumpel ihres Cousins sie ein wenig zum Reden bringt.
Das offenbart ebenfalls nichts Interessantes, denn man ahnt ja bereits, wer für die Morde verantwortlich sein dürfte.
Und diese setzen, bis zum letzten Drittel, viel zu selten ein und gestalten sich zudem völlig unspektakulär.
Da mag man nach dem ersten Mordversuch an einem pädophil veranlagten Schmiertypen noch vage Hoffnungen hegen, doch diese lösen sich bald in Form von zu Tode döppen, Messerschnitt durch Duschvorhang und Pfeil im Hals auf.
Demgegenüber finden einige Taten im Off statt, wie der Angriff eines Bienenschwarms, woraufhin man nur das entstellte Gesicht der Leiche zu sehen bekommt.

Nur ganz zum Schluss, als man mit der finalen Auflösung noch eine unerwartete Überraschung präsentiert, wird man für einen Moment gepackt, was unter Freunden des Genres teilweise als legendäre Szene bezeichnet wird. Durchaus nachvollziehbar, ein netter Schockeffekt, – macht hier aber den einzigen Zusatzpunkt in der Bewertung aus.

Denn lediglich eine sitzende Szene reißt die Sache nicht mehr heraus. Hier mangelt es an allen Ecken und Enden an Drive, brauchbaren Darstellern und spannend inszenierten Morden.
Kann mir in diesem Zusammenhang kaum vorstellen, dass die Fortsetzungen besser ausfallen.
2 von 10

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