Review

Die einzigen guten Teenager, sind t o t e T e e n a g e r !!!!

Zu Beginn wird uns ein fürchterlich tragischer Unfall geschildert:
Der Schauplatz – ein See nahe einem Ferienlager für Jugendliche, an welchem auch ein Vater mit seinen beiden kleinen Kindern im Wasser planscht. Doof nur, dass ein Libido-gelenkter Aufseher eine gehirnamputierte Göre ans Steuer seines Motorbootes lässt, und dass die den „Hans Guck-in-die-Luft“ mimt und über die kleine Familie drüberbrettert.
Doch eines der Kinder überlebt – geistig und seelisch natürlich völlig zerrüttet – und nimmt blutige Rache an …ääähhh, irgendeinem anderen Feriencamp :-1 - soviel sei schon einmal verraten…

Gut, spulen wir das Videoband der Zeit nun gute fünf Jahre vorwärts, zu der Stelle, an der die stumme Einzelgängerin Angela und ihr leicht cholerischer Cousin in ein Feriencamp (ob es das vom Anfang ist, kommt irgendwie nicht raus, ist für den weiteren Verlauf aber auch völlig unerheblich...) einchecken.
Schon bald bricht unter den Campern aber das große Sterben aus…

Hach ja, SLEEPAWAY CAMP ist ein Teenie-Slasher der alten Schule, wie er heutzutage leider gar nicht mehr produziert wird. Herrlich hohl (Gut, von der Sorte scheißt Hollywood fast täglich einen aus...), schön blutig (-dito-) und leicht angestaubt…
…und das „Wegpenn’-Camp“ zeichnet sich vor allem durch letzteres aus!
Ergo: Keine Gel-Frisuren, keine coolen Klamotten, kein CGI-Blut…, sondern Dauerwellen, Taft und Hosenbünder bis unter die Axelhöhlen! Granatenstark!!!

Story-mäßig kommt der Streifen zwar eher unterdurchschnittlich intelligent, folglich aber auch überdurchschnittlich unterhaltsam daher.
Der Killer, dessen Identität bis zum Schluss im Dunkeln verborgen bleibt, metzelt sich durch alle klischeehaften Camper-Typen: die Camp-Matratze, die Sadisten-Aufseherin, der geile Stecher, der Kiffer, der schmierige Koch… Klar, dass Angela - die Außenseiterin - natürlich auf Platz 1 der „Verdächtigen-Charts“ landet…, doch seit euch eurer Sache nur nicht zu sicher! Das Finale, welches uns ein Motiv liefert, das mit dem traumatischen Bootsunfall vom Anfang rein gar nichts am Hut hat, hält noch so manche Überraschung für den Zuschauer bereit…,

…auch wenn dessen Augenmerk wohl hauptsächlich auf den Morden lasten dürfte.
Okay, die Morde: Ganz Slasher-typisch wird nicht im Übermaß und nicht allzu brutal gemordet. Der Body Count bleibt einstellig, gesplattert wird nicht und FX werden auch irgendwie nicht wirklich geboten, da viel im Off geschlitzt wird.
Ein Messer in den Rücken, ein Pfeil durch den Hals, eine Wasserleiche und ein verbrühter Koch… - das war’s eigentlich im Großen und Ganzen an Gore!

Das hört sich eitz eigentlich gar nicht sooo berauschend an, gell. Und in der Tat: Ich kann’s irgendwie nicht in Worte fassen, was ich an SLEEPAWAY CAMP so toll fand.
Schlitzfans, denen Filme wie „Todesparty“, „Blutweihe“ „Slumber Party Massacre“ und die ersten „Freitag, der 13.“-Teile gefallen haben, werden aber wissen, was ich meine:
Es ist dieses sleazige Flair, dieses Aussetzen jeglicher Logik und dieses dumm-dreiste Katz-und-Maus-Spiel des Mörders, dessen Ausgang man als Genre-Kenner bereits in seiner Aufwärmphase vorhersehen kann…

Kurzum: SLEEPAWAY CAMP ist die Sorte kultiger Sinnlos-Slasher, welche „Scream“ dazu befähigt haben, seine berühmt berüchtigten Regeln aufzustellen.
Flach, platt, hohl, unspannend, b r u t a l, komplett sinn- und anspruchslos…
...in einem Wort: g e i l !

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