Review

Control von Anton Corbijn erzählt die Geschichte der spät 70er Jahre Postpunk-Band Joy Division bzw. die ihres Sängers Ian Curtis. Aber wenn Sie es bis hierher geschafft haben, wissen Sie das alles vermutlich schon.
Also gehen wir gleich ans Eingemachte: Sam Riley, Schauspieler und Sänger der Band 10000 Things, verkörpert Ian Curtis mit einer stillen Subtilität und einer unfassbaren Präsenz. Keine Sekunde zweifelt man daran, es nicht mit dem echten Ian Curtis zu tun zu haben.
Aufgrund der Schwere des Inhalts und dem wohlbekannten, unglücklichen Ausgang der Geschichte ist wohl klar, dass wir es nicht mit einem Feel-Good-Movie zu tun haben. Trotzdem schafft es der Film über weite Strecken glänzend zu unterhalten. Die schönen Schwarzweiß Bilder wirken nie aufgesetzt oder zu artifiziell. Gegen Ende darf man dann auch ruhig ein paar Tränen rausdrücken, gerade weil man den Selbstmord Curtis' nur angedeutet und nicht effekthascherisch serviert bekommt.
Ruhig und dennoch zügig inszenierte der Videoclip-Regisseur Corbijn die Geschichte, ohne jemals platt oder sensationslüstern zu werden. Man kann nur gratulieren.
Die restlichen Darsteller, allen voran Samantha Morton als Deborah Curtis können absolut überzeugen. Warum man ausgerechnet Alexandra Maria Lara eine Belgierin spielen ließ, deren Englisch doch sehr Deutsch daherkommt..., ist im Grunde auch egal.
Alles in allem gutes bis wunderbares europäisches Kino.

Fazit: Musiker-Filmographie über einen Sonderling. Einfühlsam, toll gespielt, stimmig inszeniert. Durchaus eine Empfehlung.

8/10

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