Tyler Crowe ist ein begnadeter Skifahrer, dem es aber an der nötigen Disziplin mangelt. Als er wegen seiner jüngsten Eskapaden aus dem Nationalteam fliegt, macht ihm sein bester Kumpel, der Snowboard-Champion Mark, einen verlockenden Vorschlag. Gemeinsam bzw. um die Wette könnte man für ein aktuell im Entstehen begriffenes Sportfilmprojekt einen berüchtigten Berg in Alaska bezwingen. Bisher scheiterten alle Versuche, dessen Nordhang zu befahren, und nicht wenige davon tragisch.
"Eindrucksvolle Abfahrten auf höchstem Niveau" verspricht das Cover, aber auch "dank überzeugender Darsteller und glaubwürdig gezeichneter Konflikte braucht der geneigte Zuschauer auch die Geschichten dazwischen nicht zu fürchten". Nun ja, zumindest die Hälfte davon kann man sogar als die Wahrheit bezeichnen.
Die Schneeaction in landschaftlich schönen Bergpanoramen sind rasant und können sich wirklich sehen lassen. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob es sich dabei um Footage handelt, wie beim anfänglichen Skirennen, oder ob es von armen Stuntmen wirklich für diesen Film abgedreht wurde. Allerdings kann man ähnliches wahrscheinlich in jedem Willy Bogner Werbefilm zu sehen bekommen.
Das Salz in der Suppe ist da eher die Rahmenhandlung, an der die Darsteller auch wirklich teilgenommen haben und hier ist der Plot leider mal wieder dünn wie eine Schneeflocke. Zwei beste Kumpel planen mal eben einen Berg runterzuschreddern, den noch keiner je geschafft oder überlebt hat, dazu noch ein wenig Soap um Tyler, der die Schwester jenes Kumpels mit seinem persönlichen Skistock bearbeitet, da kann alles inklusive Schauspieler wirklich aus einer dieser Endlosserien entliehen worden sein.
Interessanter war ein wenig der Konflikt der beiden vor der Todespiste. Hier der Besonnene, der sogar vom Vorhaben abrät, dort der Draufgänger, der schonmal eine Route mit 30 Meter Jump wählt. Jetzt ratet doch Mal welcher von beiden in den ewigen Tiefschnee beißen muß. Danach noch ein wenig Tragik-Geheule und letztlich doch die Bezwingung des Mörderhorns durch den Überlebenden.
Die Rahmenhandlung war bei Sportfilmen ja noch nie wirklich gekonnt, aber die Geschichte hier ist wirklich von der Schneewalze planiert worden. Eine völlig neben der Schneespur laufende Liebesbeziehung, die außer ein paar Tränen am Schluß nix für die Geschichte bringt, ein Gaststar Michael Madsen, der genau so verkatert aussieht wie sich seine deutsche Synchro anhört und lediglich nur Ansätze von interessanten Plots. Alle Szenen mit Schneehintergrund sind ok, der Rest muß nicht sein.
4/10