Bruce Willis im Einsatz als Cop der Wasserschutzpolizei von Pittsburgh
Im Oeuvre der meisten Hollywoodstars finden sich Filme, die heutzutage leicht in Vergessenheit geraten sind. Es sind nicht gerade Perlen der Leinwand, aber stets Garanten für gute Unterhaltung. Bruce Willis, als Polizist weltberühmt durch seine „Die Hard“-Serie, hat neben dieser Reihe noch den einen oder anderen Polizeifilm angedreht. „Striking Distance“ nun zeigt ihn als Polizist auf dem wasser, und dennoch finden sich einige Merkmale von Mr. McClane auch hier wieder. Er trinkt, raucht, hat einen Dreitagesbart und sieht insgesamt ein wenig derangiert aus. Klar, daß nach dem großen Erfolg von „Die Hard“ Filme folgen mußten, die mit den Stereotypen des Herrn Willis arbeiten, da klingelt die Kasse, und eigentlich kann man nicht viel falsch machen.
Macht man auch nicht, und so haben wir es hier mit einem soliden Polizeifilm zu tun. Bruce Willis spielt Tom Hardy, der von der Polizei zur Wasserschutzbrigade strafversetzt wurde, da man ihm die Mitschuld am Selbstmord seines Partners Jimmy gegeben hat. Die Polizisten hier sind nebenbei alle miteinander verwandt, aber das ist im Polizeigenre üblich. Wir kennen das ja...der Großvater Polizist, der Vater auch...aber Hardy hat seine Spürnase nicht verloren, und als es zu einer Reihe von Frauenmorden kommt, die denen zur Zeit seines aktiven Daseins als Detective sehr ähneln, nimmt Hardy allein die Ermittlungen wieder auf, unterstützt nur von seiner Partnerin, der aus der Serie „Sex and the City“ bekannten Sarah Jessica Parker. Und wie es so kommt, finden sich nach langer zeit alle Fädchen vereint, der Fall wird gelöst, Hardy rehabilitiert – und Tote sind nicht immer tot.
Der Film fängt ganz großartig an, eine solide Verfolgungsjagd ist zu sehen, dann die ersten Einsätze von Hardy als Wasserschutzpolizist, und man glaubt, sein Kinogeld bestens angelegt zu haben. Doch das stimmt nur zum Teil, denn mit der Action ist es gleich vorbei, und so dümpelt der Film vor sich hin, greift den einen oder anderen kleineren Nebenplot auf ( die unvermeidliche Liebesgeschichte der Polizisten...) und mündet schließlich in ein wenig dramatisches Finale, mit einem allerletzten Aufbäumen des schon tot geglaubten Killers, bäh, das will man wirklich nicht haben. Fast alle Actionszenen sind im Trailer zu sehen, daher ist es allein Bruce Willis, der einmal mehr den gebrochenen Cop gibt, zu verdanken, daß man sich nicht langweilt. Im großen und ganzen eine Art Fernsehkrimi, die man hier zu sehen bekommt, vergleichbar mit „Schimanski“, nicht schlecht, nicht gut, aber schon gar nicht brutal oder actionreich. Standardware, gut inszeniert, aber ohne viele Überraschungen, ganz nett anzusehen...bloß keine Perle. 6/10