Eher selten führt Christian Duguay Regie, dafür sind seine Filme aber auch meist große Klasse. Schon seine TV-Variante des Thrillers "Todesstille" mit dem Namen "Weit draußen lauert der Tod" von 1994 hat mir damals mehr gefallen als das Vorbild. Ein Jahr später folgte "Screamers", ein spannender Sci-Fi-Horror. Zu seinen Highlights zählt für mich aber vor allem einer seiner letzten Filme: "The Art of War" mit Wesley Snipes.
Mit "Assignment - Der Auftrag" inszenierte Duguay 1997 das auf Tatsachen beruhende Katz-und-Mausspiel eines Terroristen mit der CIA während des Kalten Kriegs.
Top-Terrorist Carlos (brillant: Aidan Quinn) macht durch einen Anschlag auf ein Pariser Café auf sich aufmerksam und CIA-Agent Shaw (Donald Sutherland) zu seinem erbitterten Feind. Mit Hilfe eines Doppelgängers will Shaw dem Terror von Carlos ein Ende setzen ...
Von Beginn an hat das Duell Shaw/Carlos enorm viel Spannung zu bieten. Die Verbissenheit von Shaw zeigt sich während der Ausbildung des Carlos-Doppelgängers Annibal Ramirez (ebenfalls Qiunn) zum gnadenlosen Killer. Um sein Ziel zu erreichen, sind Shaw alle Mittel recht, auch wenn er so das Leben eines anderen Menschen zerstört. Und Ramirez wird - wie der spätere Verlauf zeigt - nie mehr der nette Familienvater sein, der er vor seinem Geheimauftrag war.
Was muss der Mann alles über sich ergehen lassen! Monatelang nur Haferbrei als Hauptgericht zu jeder Tageszeit, geradezu sadistische Psychospielchen und Sex mit der Ex von Carlos. Spezialausbildung Marke CIA. Und als ob das nicht genug wäre, ist Ramirez schon bei seiner ersten Bewährungsprobe gezwungen, Polizisten zu töten, nur um seine falsche Identität zu schützen.
Auch wenn "Assignment" nicht die Action großer Hollywood-Produktionen bietet, sind die Kämpfe, Verfolgungsjagden und Explosionen realtiv spektakulär inszeniert. Besonders der Anschlag auf das Café gleich zu Beginn haut richtig rein!
Mit Ben Kingsley gesellt sich ein weiterer Top-Star zum Ensemble, der in letzter Zeit auch nicht mehr die Rollen bekommt, die er wohl gern hätte. Bester Beweis: Uwe Bolls "BloodRayne". Schade um den Mann, der hier seine Sache gut macht.
Fazit:
Vielschichtiger, sehr spannender Agententhriller, der nicht nur Auf Action setzt und sich somit hinter der hoch budgetierten Hollywood-Konkurrenz a lá "Mission Impossible" nicht verstecken braucht! Unbedingt ansehen! 9/10 Punkten.