Seit einiger Zeit verschwinden am See in einer Kleinstadt in Maine immer mehr Personen. Als Frank mit seinem Kollegen Wasserproben entnimmt, wird sein Freund ins Wasser gezogen, übrig bleiben nur noch einzelne Körperteile. Frank informiert umgehend die Polizei. Zusammen mit Sheriff Riley und Emily, einer Expertin der Artenschutzbehörde, fahren Sie zur Unfallstelle. Schnell finden Sie die Ursache für all die Verschwundenen, ein riesiges Krokodil treibt im See sein Unwesen. Der passionierte Jäger Struthers und sein Gehilfe Ahmad haben ebenfalls davon Wind bekommen, gemeinsam machen Sie sich auf die Jagd und erlegen die Echse, doch es gibt noch weitere Riesenkrokodile.
Ja ja, in Maine gibt es keine Krokodile genau so wie in Amity keine Haie planschen, manche Leute lernen es eben nie. Der ursprüngliche Lake Placid war eine durchaus nette Tierhorror Veranstaltung mit einer guten Prise Humor. Das Sequel knüpft glücklicherweise quasi nahtlos daran an. Von David Flores kam zwar bisher nur billiger Bodensatz geliefert, aber hier scheint es zumindest so zu sein, das er sich an ein Franchise orientieren konnte, das er weitgehend nur kopieren mußte.
Am Konzept wurde jedenfalls durch das Sequel kaum etwas verändert. Wieder wüten überdimensionale Handtaschen im Badesee auf der Suche nach menschlichen Zwischenmahlzeiten, stupide Kanonenfutter-Teens dürfen ihre Oberweite präsentieren, der große arrogante Jäger (der gar nicht so groß ist) nebst seinem vollpigmentierten Lakai mischt sich ein, eine neue schrullige Alte ist wieder dabei, das Nest natürlich auch und natürlich haben wir stramme Helden und eine Doppel Lovestory.
Man merkt aber das dieser Haufen Stereotypen bewußt so zusammengestellt wurde. Der ganze Ablauf ist stets mit einem dicken Augenzwinkern serviert, wobei besonders die abweisende Oma und die Dialoge des Hasenfußgroßwildjäger und seinem Sklaven immer wieder für heitere Momente sorgen können. Unfreiwillig komisch dafür das Krokodil (am Ende sind es sogar vier davon). Die CGI ist wirklich grottenschlecht ausgefallen, hat quasi null Interaktion mit der Realowelt und die Opfer werden meist nur aus dem Bild gezerrt, ohne das das Biest mit dabei im Bild ist.
Der Härtegrad ist mit FSK 16 korrekt eingefaßt. Wirklich brutal ist die ganze Schose wenig. Ab und an gibt's ein paar abgenagte Extremitäten oder ein wenig Blut im Wasser, mehr passiert da nicht. Wenn man allerdings mit einer gewissen Lässigkeit an den Film rangeht, macht die Sache durchaus Laune. Da stört es dann auch nicht mehr, warum die Viecher durch verfütterte Wachstumshormone so aus den Nähten platzen, oder der lustige Continiuty Goof, wenn der Sheriff seine Granatwerfer-Kanone abfeuert und in der nächsten Szene eine stinknormale Flinte in der Hand hält. Und wer ernsthaft geglaubt hat der knuffige Köter wäre wirklich tot, der hat eindeutig zuwenig Tierhorror von SciFi Pictures gesehen.
6/10