'The Iron Triangle' spielt 1969 in Vietnam und erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen und wohl eher auf Respekt beruhenden 'Freundschaft' zwischen einem US-Sergeants (Beau Bridges) und dem Vietcong Ho(Liam Whatley). So liest sich in etwa die Inhaltsangabe dieses Low-Budgets Streifen, welches man ihm allerdings nicht ansieht. Bevor ich mich den in meinen Augen zukritisierenden Punkten widme, zu den positiven Eigenschaften noch ein paar Worte. So weiß das Set durchaus zugefallen, da soweit ich dies überhaupt beurteilen kann - ich bin nämlich kein Vietnam-Veteran - diese realistisch wirkt und besonders die Dschungelaufnahmen sehr stimmig sind. Ich würde, wenn man von den Charakteren absieht, die Schauspielerleistung insgesamt als gut bezeichnen. Die Gewalt, welche in meinen Augen bei Kriegsfilme nicht unbedingt am laufenden Band aber unbedingt in nicht verharmlosender Form eingesetzt werden darf, ist vorhanden wirkt aber an die Mainstream-Moral angepasst.
Besonders störend für ist die Darstellung der Ideale- und Wertevorstellung der Hauptfiguren. So ist Beau Bridges gelegentlich damit beschäftigt Kriegsverbrechen der Südvietnamesen an Vietcongs zu verurteilen. Er belässt es aber bei Worten und sein südvietnamesischer Gegenspieler (sie sind ja Verbündete, werden aber im Film durch Werte in zwei verschiedene Kategorien von Menschen unterteilt) fährt mit seinen mit Sicherheit extra provozierend auf menschenverachtend gemachten Taten weiter fort. Diese sind ja eigentlich der ehemaligen Besatzungsmacht zuzuschreiben. Im Gegensatz dazu wird der einfache Vietcong Ho (schließlich wurde der Vietcong durch US-Propaganda allen menschlichen Eigenschaften beraubt) als bodenständigen Seelenverwandten Bridges dargestellt bzw. missbraucht. Der Regisseur kann es sich natürlich nicht verkneifen auch das kommunistische System Nordvietnams noch einmal gezielt zu denunzieren, indem er Ho innerhalb des Vietcong einen Parteifunktionär als Gegenspieler entgegensetzt. So ist es diese Schwarz-Weiß-Sicht, die jedem mit politischem Hintergrundwissen und einer US-kritischen Sichtweise, den Filmabend vermiest. Es stört einfach zutiefst, dass diese pseudokritische Neuverarbeitung des US-Vietnamtraumas, durch so flache und eindimensionale Charaktere verhunzt wird. Es wird so nie der Ansatz gezeigt, dass Zweifel an der Präsenz des US-Militärs angebracht wären. Und die Aussage, dass in jedem Vietnamesen im Grunde auch ein guter Kapitalist steckt kann nicht befriedigen.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit