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Sie sind die am längsten laufende Comedy-Serie aller Zeiten, begeistern Millionen von Fans aller Altersstufen, haben zahllose Preise abgeräumt und halten seit 1989 der amerikanischen Gesellschaft den satirisch geschärften Spiegel vor - diese scheinbar endlose Erfolgswelle schrie geradezu nach einem Kinoauftritt der Simpsons. 2007 war es soweit: Die gelbe Sippe schaffte den Sprung auf die große Leinwand. Herausgekommen ist ein brüllend komischer, temporeicher Abenteuertrip, bei dem wie gewohnt alle Schichten der Gesellschaft ihr Fett weg kriegen.

Die Story ist dabei wie so üblich bei der Serie Banane: Nachdem Homer dank seiner Faul- und Dummheit eine Umweltkatastrophe ausgelöst hat, wird Springfield von der Regierung mittels einer riesigen Glaskuppel unter Quarantäne gestellt. Mit knapper Not können die Simpsons einem wütenden Lynchmob entkommen und setzen alles daran, ihre Heimatstadt zu retten.

Das größte Plus dieser Kinoversion ist die gelungene atmosphärische und stilistische Nähe zur TV-Vorlage: Fans der Serie fühlen sich schon nach wenigen Momenten ganz wie zu Hause. Auf üblich hohem Zeichentrick-Niveau animiert (höchstens die Computeranimationen einiger Hintergründe sind anfangs etwas gewöhnungsbedürftig) und mit all den geliebten Haupt- und Nebenfiguren zieht einen der Film sofort in den Simpsons-Kosmos. Dazu gehört nicht nur der rotzfreche Ton etwa von Bart oder Nelson, sondern auch die Selbstironie der Drehbuchautoren: So wendet sich Homer gleich zu Beginn direkt an die Zuschauer und erklärt: "Wir bezahlen Geld für etwas, das wir im Fernsehen umsonst kriegen. Wir sind absolute Idioten."

Es ist dieser locker-leichte, freie und schnell auch mal politisch unkorrekte Ton, der den Charme sowohl der Serie als auch des Films ausmacht. Mit sicherem Gespür für Timing und originelle Pointen sowohl über als auch unter der Gürtellinie (der nackt skateboardende Bart!) beschert "Die Simpsons - Der Film" dem Zuschauer Lachsalven im 30-Sekunden-Takt. Neben klassischer Slapstick-Comedy und verrückten Ideen - wie etwa Homers Interaktion mit dem "Spider-Schwein" - feuern die Autoren auch immer wieder gegen gesellschaftliche Schieflagen: Ob Dummheit und Ignoranz der Bevölkerung oder Machtwahn der Politiker, hier bekommt jeder etwas ab (wobei die Vorstellung von Arnold Schwarzenegger als US-Präsident ja mittlerweile haushoch von der amerikanischen Realität getoppt wurde).

Mit der gelungenen Nähe zur Serie wurden dabei zwar auch einige kleine Schwächen übernommen - etwa eine esoterisch verquaste Traumsequenz, die auch im Fernsehen nie wirklich zu den spannenden Szenen gehörten, oder ein gewisser Hang, auf dramaturgische Zusammenhänge zu verzichten - solcherlei Durchhänger bleiben aber selten und kurz, sodass der Film mit seinen knapp über 80 Minuten Laufzeit durchgehend temporeich, spannend und unterhaltsam bleibt. Manche Szenen gehen vor lauter Lachen sogar glatt unter, weshalb man ihn sich gerne mehrmals ansehen sollte. Aber echten Simpsons-Fans muss man das wohl gar nicht erst sagen.

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