Nun ist er also doch gekommen, „Simposns The Movie“ und das obwohl Erfinder Matt Groening jahrelang erzählt hat, dass es niemals eine Kinoversion der gelben Familie geben würde. Nun ist sie halt doch gekommen und wider Erwarten ist das Teil sogar richtig gut geworden.
Homer zieht erneut den Ärger von ganz Springfield auf sich, indem er die Exkremente seines kürzlich geretteten Schweins in den Lake Springfield schüttet. Daraufhin ist nämlich eine Umweltkatastrophe besonderen Ausmaßes über Springfield hereingebrochen, und die Behörden sahen keinen anderen Ausweg als Springfield mittels riesiger Glaskuppel unter Quarantäne zu stellen. Nur mit Ach und Krach konnten sich die Simpsons nach Kanada retten. Aber auch hier wird ihr neues und ruhiges Leben schnell beendet, da Springfield dem Erdboden gleich gemacht werden soll.
Da ist sie also, die Simpson Folge in XXL und das kann man ruhig wörtlich nehmen. Denn im Grunde genommen servieren uns die Schreiber nichts anderes, als eine überlange Folge, inklusive des bekannten Aufbaus. Man kann sagen, dass der Sprung auf die große Leinwand geglückt ist.
Zum Glück gingen die Macher etwas „Back To The Roots“ und entfernten sich etwas von dem grottenschlechten Stil der letzten Staffeln, in denen Homer nur noch als unsympathischer Vollidiot dargestellt wird. Zwar ist die Handlung immer noch sehr dämlich, aber die Gagdichte des Films sorgt dafür, dass man das schnell vergisst. Hier wurde wie zu älteren Zeiten eine gute Balance zwischen bissigen, gesellschaftskritischen, die Politik aufs Korn nehmenden Gags und Slapstick gefunden. Einfach herrlich.
Für Fans gibt es ohnehin viel zu entdecken und man braucht garantiert einige Durchläufe, um alle versteckten Anspielungen zu entdecken. Sogar die ersten Staffeln wurden dabei nicht außer Acht gelassen. Vortrefflich! Die Macher haben ebenfalls versucht so viele bekannte Figuren wie möglich wenigstens einmal durchs Bild laufen zu lassen. Dabei bleibt es dann aber auch. Denn eins dürfte klar sein, einen Film zu drehen, in dem alle wichtigen Figuren größere Rollen haben, dürfte unmöglich sein.
Etwas gemeckert werden muss aber auch. Zwei Punkte sind mir sauer aufgestoßen. Einmal die beknackte Haupthandlung, die einfach keinen Sinn ergeben möchte und meilenweit vom guten alten Simpsons Spirit entfernt ist. Wieso buddeln die Einwohner z.B. nicht einfach ein Loch, um zu entkommen? Wieso enden einige Handlungsstränge im Nix? Und wie kann Schweinescheiße einen kompletten See verseuchen? Dies sind einige Punkte die einem immer mal wieder durch den Kopf gehen. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich der Zeichenstil. Denn von dem vorher großkotzig reinem 2D ohne Computerkram erstellten Film ist nicht mehr viel übrig. Zwar sind die Figuren immer noch in 2D gehalten, aber Fahrzeuge, Hintergründe und Kamerafahrten wurden sichtlich am Computer erstellt. Nach „Old School“ sieht das nicht aus. Dies dürfte aber auch eher die Fans der ersten Stunde stören und trübt nicht den eigentlichen Spaß am Film.
Fazit: Der Sprung auf die große Leinwand ist geglückt. Zwar wird die Qualität der älteren Folgen nicht erreicht, aber die fast nonstop auftretenden Gags holen einiges wieder raus. Langweilig wird einem jedenfalls nicht.