Der Anfang ist große Klasse und auch der Endsketch funktioniert prima. Aber in der Mitte enttäuscht der Film mit seiner zusammenhanglosen, sinnlosen und langweiligen Geschichte. Einzig einige vereinzelt gelungene Situationswitze retten den Film vor der totalen Langweile.
Musste man darauf wirklich 20 Jahre warten?
Aber worum geht es eigentlich? Homer rettet ein Schwein und stürzt damit Springfield in die schlimmste Katastrophe. Und was wird schließlich aus dem Schwein? Nichts, das Schwein ist genauso plötzlich wieder weg, wie es aufgetaucht ist.
Sieht so ein guter Film aus? Nein.
Aber „Die Simpsons“ ist auch kein guter Film.
Im Prinzip kann man sich ohnehin fragen, welche Zielgruppe der Film ansprechen will. Junge Kinder von 6-12 dürfte der Film nicht gefallen, weil er zu brutal, zu problembeladen (Homer und Marge haben eine schwere Ehekrise, Bart säuft Whiskey) und zu vollgepackt mit Anspielungen auf aktuelle Politik ist.
Für Jugendliche ab 16 ist die Geschichte dann schon wieder zu dämlich. Dann glaubt man nicht mehr, dass man in einem fremden Land mit Geld zugeschmissen wird oder überhaupt nicht mehr arbeiten muss oder dass Kinder nicht mehr in die Schule müssen.
Erwachsene Fans dürfte die problematische Vater-Sohn Geschichte überhaupt nicht gefallen. Einmal beschimpft der besoffene Bart seinen Vater voller Verachtung als den schmierigsten Schleimspurfabrikanten der Welt ... spätestens dann ist klar, dass "Die Simpsons" kein augenzwinkerndes Stück gelungener Familienunterhaltung sind.
Aber auch ansonsten gibt es zu viele Ungereimtheiten. Sauer stößt beispielsweise auf, dass Bart mit Flanders kuschelt und ebenso unverständlich ist, dass Homer plötzlich der Held (?!) vom Rummelplatz ist. Gleich danach fährt er los und kommt genau dort an, wo er hin will. Aber das ist noch nicht alles, es gibt noch eine unverständlich Episode mit einer Medizinfrau … aber am Ende bleibt Homer doch Homer. Äh?
Ganz klar ist jedenfalls: Außerhalb von Springfield funktioniert der Film überhaupt nicht.
Das Schlimmste ist jedoch, dass hier alles so wirkt, als wenn es dahingerotzt wäre. Sinnlos, ohne Konsequenzen und ohne Aufbau. Plötzlich ist da ein Haus, da wohnen sie drin … aber wieso, weshalb, warum?
Dann sind sie wieder weg. Werden gefangen. Sind wieder drin (wie ging das überhaupt?).
Und spätestens an dieser Stelle fragt man sich: Wozu waren sie überhaupt weg.
Es gibt zwar einige gelungene Szenen und manche gut ausgewählte Lieder – aber das sind alles nur vereinzelt gelungene Rolltreppenwitze – ohne funktionierende Geschichte.
Der Film ist dadurch insgesamt misslungen – zwar kann man an manchen Stellen trotzdem gut lachen. Aber zu vieles geht einfach gar nicht. Dazu gehören auch die seltsamen Promiauftritte von Green Day, Bono, Schwarzenegger, Tom Hanks. Da fragt man sich nur: Was soll das.
Wenn jedenfalls am Ende der Endsketch nicht so hundertprozentig gelungen wäre, müsste man den kompletten Film in die Tonne treten.
Doch auch ansonsten kann man nicht verstehen, weshalb man 20 Jahre auf diesen - über weite Strecken - langweiligen Film warten musste.
Empfehlung: Lieber die 22 minütigen Fernsehepisoden anschauen, die sind runder und gelungener.