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Zwecks Jobsuche verschlägt es den Bauarbeiter Nada (Roddy Piper) nach Los Angeles, und das Glück ist ihm nach kurzer Zeit tatsächlich hold. Er freundet sich mit seinem Arbeitskollegen Frank (Keith David) an, der ihn zu seiner Wohnstätte, einer provisorisch errichteten Siedlung, mitnimmt. Bald stellt Nada fest, daß in der Umgebung seltsame Dinge vor sich gehen. Das Fernsehprogramm wird ständig von einer Frequenz überlagert, die einen älteren Mann zeigt, der wirres Zeug von sich gibt, aus der Kirche gegenüber erklingen Choräle vom Tonband, und die allgegenwärtige Polizei scheint ein besonderes Interesse an dem Gebiet zu haben. Daß dies alles nichts Gutes bedeutet wird spätestens klar, als die Polizei mit einer kleinen Armee anrückt, gegen die Bewohner mit äußerster Brutalität vorgeht und die Wohnsiedlung dem Erdboden gleichmacht. Nachdem sich die Lage beruhigt hat, findet Nada in einem Versteck in der Kirche eine Schachtel voller Sonnenbrillen. Während er später gedankenverloren durch die Stadt streunt, setzt er sich beiläufig eine dieser Brillen auf... und traut seinen Augen nicht! Doch der Schock ist schnell überwunden, die so bizarre wie triste Realität akzeptiert, und so betritt Nada wenig später, gut ausgerüstet, eine Bank und spricht die legendären Worte: "I have come here to chew bubblegum and kick ass... and I'm all out of bubblegum."
John Carpenters bitterböse Abrechnung mit der Ära Ronald Reagan ist ein kleiner, kultiger und köstlich subversiver Geniestreich, der auch mehr als zwanzig Jahre nach Entstehung nichts von seiner Wirkung und seinem Charme verloren hat. Mit ein Grund dafür ist die schlichtweg perfekte Besetzung: sowohl Keith David (dessen Filmographie inzwischen an der 200er-Marke kratzt) als auch Wrestling-Legende Roddy Piper agieren natürlich und glaubhaft und gewinnen im Nu die Sympathien des Publikums. In wichtigen Nebenrollen glänzen zudem George 'Buck' Flower, Meg 'Ich-habe-die-faszinierendsten-Augen-Hollywoods' Foster, Raymond St. Jacques und Peter Jason. Carpenters Drehbuch (geschrieben unter dem Pseudonym Frank Armitage) basiert lose auf Ray Nelsons Kurzgeschichte Eight O'Clock in the Morning und sprüht vor Witz und Action. Überhaupt funktioniert They Live auf mehreren Ebenen. So ist der Film einerseits ein lupenreines Science-Fiction-B-Movie, andererseits aber auch ein packender Paranoia-Thriller. Auch als intelligente Satire macht der Streifen eine gute Figur, und ein starker Actionfilm ist They Live natürlich auch, wobei sage und schreibe 72 Stuntleute zum Einsatz kamen. Selbst die beiden Protagonisten schenken sich nichts: der fünfeinhalbminütige, realistisch choreographierte Street Fight zwischen Roddy Piper und Keith David, bei dem die beiden auch vor schmutzigen Tricks nicht zurückschrecken, zählt wohl zu den besten Prügelszenen der Filmgeschichte.
Ein weiterer Pluspunkt ist John Carpenters relaxte Herangehensweise, unterstützt von einem ungemein lässigen Score (komponiert von Carpenter und Alan Howarth): er nimmt sich viel Zeit, um seine Geschichte zu erzählen (erst nach einer guten halben Stunde blickt Nada erstmals durch die Brille), er weiß um die Wichtigkeit seiner Charaktere, und deren Handlungen bleiben stets glaubwürdig und nachvollziehbar. Die (lange) Sequenz, in der Nada den Lug und Trug durchschaut und hinter die glitzernde, ach-so-hübsche Fassade blickt und nicht nur mit unterschwelligen Botschaften ("Do Not Question Authority", "Obey", "No Independent Thought", "Marry and Reproduce", um nur einige zu nennen) zugeschüttet wird, sondern auch die Aliens in ihrer wahren, häßlichen Gestalt erblickt, ist brillant gestaltet und ein richtiger Augenöffner! Das Bild, das Carpenter von der Menschheit zeichnet, ist kein schönes. Geld regiert die Welt, und käuflich ist fast jeder. Korruption, Verrat und soziale Mißstände werden billigend in Kauf genommen, damit die eigene Gier befriedigt wird. Und die Angstmaschinerie läuft nebenbei auf Hochtouren. Daß They Live nichts von seiner Brisanz verloren hat und nach wie vor brandaktuell ist, spricht nicht gerade für die Entwicklung der Menschheit. Aber das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, daß They Live in erster Linie ein toll gemachter, mitreißender Unterhaltungsfilm ist, der einfach riesigen Spaß macht. Und daß der Film mit jedem Mal Ansehen besser und besser wird, ist das Tüpfelchen auf dem "i".

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