SIE BEEINFLUSSEN UNSERE ENTSCHEIDUNGEN; OHNE DASS WIR ES WISSEN.SIE BETÄUBEN UNSERE SINNE, OHNE DASSS WIR ES FÜHLEN. SIE KONTROLLIEREN UNSERE LEBEN, OHNE DASS WIR ES BEMERKEN. WIR SCHLAFEN..SIE LEBEN!
John Nada macht eine unfassbare Entdeckung. Als er eine der Sonnenbrillen aufsetzt, die er zufällig findet, erkennt er, dass sich rings um ihn herum alles verändert zu haben scheint. Einige der Menschen, die ihm begegnen, haben eigenartig verzerrte Fratzen. Überall blinken Leuchtreklamen mit merkwürdigen Botschaften und unmissverständlichen Befehlen. John begreift, dass die Welt, in der er lebt, von Aliens besetzt ist. Alles deutet auf eine lang geplante Invasion hin. Die fremden Wesen beuten systematisch den Planeten Erde aus. Und kaum einer kann sich ihrer Gehirnwäsche entziehen. Als sich John einer Untergrundbewegung anschließt, um das Alienhauptquartier zu zerstören, entdecken ihn die Fremden und machen unbarmherzig Jagd auf ihn.
Da ich mir vor kurzem die Carpenter-Box gekauft habe, gibts heute gleich noch ein Review über einen seiner Filme: Sie leben!
Die Story stellt an sich nichts allzu originelles dar, und auch stilmäßig gibt sich der Film eher klassisch düster und roh… Eben Carpenter.
Auch typisch für den Regisseur dauert es eine Weile, bis der Film in Fahrt kommt. Ohne zu ausladend zu werden dürfen wie dem Protagonisten lange Zeit zusehen, wie er nur nach und nach auf die „Verschwörung“ stößt. Jedoch ist das eher ein Vorteil, denn dadurch kommt immer ein für die Atmosphäre nützlicher Realismus in die Geschichte hinein, denn grundsätzlich ist die Story an den Haaren herbeigezogen. Doch so fällt das kaum auf - also bisher alles typisch Carpenter.
Sowieso ist der Film nur eines: Carpenter, Carpenter, Carpenter.
Man sieht es am Schnitt, an der Regie, an den Bildern und deren Beleuchtung/Ausschnitt, etc.. Man hört es an Akustik und Musik (Passend, hebt sich teils stark hervor - passend). Man kann es beinah riechen, auf der Haut spüren.Doch das ist nichts schlechtes. Der ganze Film ist handwerklich solide und routiniert gemacht. Somit verbleiben nur wenige Kritikpunkte.
Die Paranoia des Protagonisten, sobald er mehr über die Alieninvasion erfährt, wird großartig rübergebracht. Seine Unsicherheit darüber, wie er handeln soll, genauso.
Die Actionsequenzen passen gut. Allerdings sind diese nicht allzu häufig und nicht unbedingt die beeindruckendsten von Welt. Überhaupt gibt es wenig Horror oder Science-Fiction in dem Film (Was wiederum ungewöhnlich für Carpenter ist).
Der Film nimmt sich selbst ziemlich ernst, was ihn aber nicht minder unterhaltsam macht. Durch die Ernsthaftigkeit bei gleichzeitigem nicht wirklich hohen Budget macht aus dem Film tendenziell gar einen B-Film, und tatsächlich wirkt auch die Atmosphäre meist so - im positiven Sinne.
Wer will (allerdings möchte ich dem Film das nicht unterstellen) kann auch noch eine gehörige Portion Sozialkritik in den Film interpretieren. Letztendlich sind dann die Aliens, die die Menschen unterdrücken die Reichen, die den „normalen“ Menschen bereits so fremd sind, dass sie wie Aliens erscheinen - und genau andersherum.
Fazit: Routiniert abgedrehter Carpenter-Klassiker, aus dem allerdings noch mehr rauszuholen gewesen wäre. Der B-Movie-Flair könnte aber durchaus beabsichtigt gewesen sein. Roh, grob und cool. Aber teils ein wenig plump. 7/10